Live goes Digital - Digital goes Live

12.03.2019

Live goes Digital – Digital goes Live

Echte Erlebnisse und geteilte Momente haben nach wie vor oberste Priorität bei den Menschen. Der Einsatz digitaler Technologien befruchtet diese echten Momente, indem er sie wirkungsvoller gestaltet, intensiviert und multipliziert.

Referent:
Detlef Wintzen, Geschäftsführender Gesellschafter, insglück Gesellschaft für Markeninszenierung mbH

Ein Beitrag vom ITB-Kongress 2019, von Julia Kaindl, Partner Management, ÖW Wien

Immersion ist eines der zentralen Buzzwords, das durch die Branche geistert, und beschreibt ein intensives Erlebnis, das für die Marke genutzt wird und bei dem Gäste in virtuelle Welten eintauchen. Damals war es der Kinosaal – ein dunkler Raum und der Blick auf die Leinwand, heute bewegt man sich in einer interaktiven Welt und will erinnerungsfähige Erlebnisse schaffen.

Virtual Reality (VR)

In einem Museum in Helsinki erwachen Zeichnungen zum Leben oder die Besucher bewegen sich in den Wellen. In dieser virtuellen Welt nimmt man die reale Umwelt nicht mehr wahr. teamLab

Auf der Virtual-Reality-Plattform eines Schweizer Unternehmens können sich bis zu sechs Personen in der virtuellen Welt mit Dinosauriern bewegen, Dinge greifen und durch einen virtuellen Raum geführt werden. Dreamscape

Augmented Reality (AR)

Ein gutes Beispiel für AR ist Pokemon go. Hier werden Gegenstände, Menschen oder zusätzliche Informationen additiv und virtuell zur wirklichen Umgebung eingeblendet. AR ist auch für die Produktentwicklung sehr hilfreich, da auf diese Weise z. B. ein Motorrad kreiert und weiterentwickelt werden kann – ohne den oft sehr kostenintensiven realen Bau. Durch die AR-Brille kann auch jedes Zimmer neu eingerichtet werden – die Möbel werden virtuell an die richtigen Plätze gestellt und können leicht wieder verschoben werden.

 
Gamification

Um attraktiver zu werden, müssen wir unsere Gäste integrieren und an Produkten oder Erlebnissen teilhaben lassen. Das Stichwort ist Gamification. Damit dies funktioniert, müssen auch die typischen Belohnsysteme übernommen werden. Wenn unsere Gäste etwas tun müssen, fühlen sie sich stärker mit dem Unternehmen oder der Marke verbunden. Sie haben immerhin einen Beitrag geleistet.


Zukunftstheorie: Wo geht die Reise hin? Was ist machbar und erlebbar?

Tracking ist ein Thema, das uns immer stärker begleiten wird. Es fängt bereits bei den einfachen Tools an, mit denen wir uns täglich beschäftigen. Das Smartphone scannt uns über WLan, Bluethooth-Gadgets, Beacons, Geofencing oder Heatmaps. Es wird immer leichter nachvollziehbar, wo ich mich bzw. auch die Masse sich hinbewegt. Allgemein dienen location-based Services dazu, Kundenerlebnisse zu tracken und die Qualität der Aktivitäten zu steuern. Auch Wearables wie Armbanduhren tracken, wann wir laufen gehen oder wir unsere Hausarbeiten erledigen. Auch unsere Emotionen können immer besser gelesen werden – via Face-, Eye- und Motion-Tracking.

Reale Emotionen

Neben der Digitalisierung kommt es jedoch vor allem auf die realen Emotionen und echten Events an. Es geht immer um user-generated Content. Menschen glauben Usern mehr als Werbung. Darum müssen wir uns als Person broadcasten oder Influencer-Marketing fördern. Wenn wir unsere Gäste zum Lachen bringen oder ein starkes Bild im Kopf unserer Gäste erzeugen, dann haben wir sie bereits für uns gewonnen.
 
Kein Tool, kein Gadget und keine App kann Inhalte und ihre Inszenierung ersetzen. Nur die effiziente und zielgerichtete Verknüpfung beider Kommunikationsformen führt letztendlich zum Erfolg und bringt Mensch und Marke zusammen.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass es immer auf den richtigen Mix zwischen Live goes digital und Digital goes live ankommt. Ein Leben ohne digitale Medien ist kaum mehr möglich, denn nur so können wir Informationen schnell verarbeiten und reichweitenstark verbreiten. Die digitalen Medien wiederum müssen mit starken Bildern und Emotionen aufgeladen werden, denn die User lieben persönliche, teilbare Erlebnisse.