Belgien Tourismusausblick

Belgien: Tourismusausblick

Der Tourismusausblick mit Stand April 2024: niedrigere Energiepreise, niedrigere Inflation – stabiles Wachstum erwartet – mehr Interesse an Bahn und Erlebnissen – Österreich ist sehr beliebt

Wirtschaft & Gesellschaft

  • Der Rückgang der Gesamtinflation im Februar 2024 kann den niedrigeren Energiepreisen zugeschrieben werden. So fiel der Energiepreis von -26,46% im Dezember auf -5,34% im Februar. Erdgas und Strom durchlaufen noch enorme Preisschwankungen mit jeweils Steigerungen von 44,6% und 7,7% seit dem letzten Monat (Quelle: statbel.fgov.be, 26.03.2024).
  • Der Bereich „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ hatte im Februar mit 0,38% den größten positiven Einfluss auf die Inflation, während die Gruppe „Wohnen, Wasser und Energie“ den größten negativen Einfluss mit -0,83% ausübte (Quelle: statbel.fgov.be, 26.03.2024).
  • Im vierten Quartal hat sich die Arbeitslosenquote in Belgien ein klein wenig verbessert: Sie fiel um 0,1% auf 5,5% gegenüber dem vorherigen Quartal. Parallel dazu erlebte die Beschäftigungsquote einen leichten Anstieg von ebenfalls 0,1%. Blicken wir speziell auf Flandern, bleibt die Arbeitslosenquote im vierten Quartal konstant bei 3,5%, während die Beschäftigungsquote hier um einen kleinen Schritt von 0,1% zulegte (Quelle: statbel.fgov.be, 26.03.2024).
  • Das Bundesplanungsamt prognostiziert ein stabiles Wachstum der belgischen Wirtschaft von etwa 1,3% bis 1,4% pro Jahr bis einschließlich 2029, welches in diesem Jahr über dem Wachstum der Eurozone liegt, aber ab 2025 geringer ausfallen wird (Quelle: www.vrt.be/vrtnws, 15.02.2024).

Tourismus & Trends

  • Das Interesse der Belgier:innen an Zugreisen für Urlaube ist von 4% im Jahr 2019 auf 7% im Jahr 2024 gestiegen. Die belgische Eisenbahngesellschaft NMBS verzeichnet seit 2019 einen Anstieg der Verkäufe internationaler Zugtickets um 25%. Die hohen Kosten für Zugreisen und der vergleichsweise geringere Komfort spielen jedoch weiterhin eine wichtige Rolle bei der Wahl des Verkehrsmittels (Quelle: www.vrt.be/vrtnws, 20.03.2024).
  • Belgier:innen zeigen eine wachsende Vorliebe für lokale und nachhaltige Urlaube mit einer Tendenz zu mehr Inlandsreisen und Aufenthalten in der Natur, wie zum Beispiel in Tiny Houses (Quelle: www.flair.be, 16.03.2024).
  • Die Belgier:innen buchen wieder früher: Das Wachstum ist noch vor Ende des Jahres zu erwarten. Wir sehen auch einen Zuwachs beim Marktanteil organisierter Reisen sowie bei Flugpaketen und Kreuzfahrten (Quelle: Het ABTO Travel Trends Report, 28.03.2024).
  • Die Lust zu reisen steigt erneut und übertrifft die letzten fünf Jahre. Obwohl die Absicht, last minute zu buchen, zurückgeht, haben viele Menschen sich noch nicht entschieden, wann und wohin sie reisen möchten (Quelle: GFG Travel Intentions, 04.03.24).
  • Der CEO der Flämischen Reisebüros stellt fest, dass das Reisebudget der Belgier:innen gestiegen ist – sogar mehr als die Inflationsanpassung. Dies ist ein Indiz dafür, dass die Belgier:innen das Reisen eher als Notwendigkeit denn als Luxus betrachten (Quelle: www.vrt.be/vrtmax, 03.02.2024).
  • Erlebnisurlaube gewinnen gegenüber Sonnenurlauben die Oberhand, wobei Nischenanbieter (Teeurlaube, Tiny Houses, Yoga-Urlaube etc.) innerhalb der Urlaubserlebnisse stark wachsen.

Urlaub in Österreich

  • Derzeit belegt Belgien Platz sechs – basierend auf der Anzahl der Ankünfte und Übernachtungen in Österreich. So gab es von November 2023 bis einschließlich Februar 2024 228 100 (+2,5%) Ankünfte und 1 158 400 Übernachtungen (-0,2%). Es ist zu  erwarten, dass dieses prozentuale Wachstum im Vergleich zum Vorjahr auch für die Sommerperiode anhält (Quelle: Statistik Austria, Hochrechnung Februar 2024).
  • Laut einer Presseaussendung von TUI Belgien, die in vielen Medien veröffentlicht wurde, ist Österreich auch erstmals im Sommer das beliebteste Urlaubsland unter der flämischen Bevölkerung bei Outdoorferien! Nach den ersten Zahlen glänzt Österreich in diesem Sommer als Topland und übernimmt den ersten Platz von Frankreich. Das gilt zwar heute noch für die Belgier:innen, aber nicht mehr für die flämischen Reisenden: Die Zahl der flämischen Buchungen für einen Sommerurlaub in Österreich ist um 17% gestiegen. Jede:r dritte flämische Urlauber:in, der:die mit dem Auto unterwegs ist, entscheidet sich dieses Jahr für Österreich. Tirol ist schon länger der Favorit, aber jetzt sind auch die Bundesländer Salzburg und Voarlberg unter den Top 5 der meistgebuchten Urlaubsregionen.