Japan: Urlaub in Österreich in einer Bucket-List

Japan: Urlaub in Österreich in einer Bucket-List

Das Verhalten der Japaner im Alltag ist auch heute noch von Regeln und Umgangsformen geprägt, die vor Hunderten von Jahren festgesetzt und vom Moralkodex der Samurais bestimmt wurden.

Vor allem im Geschäftsleben sind Alter, Geschlecht und Dienstgrad von entscheidender Bedeutung, das Einhalten rigider Formalitäten essentiell. Der Begriff Work-Life Balance gewinnt allerdings gerade bei jungen Japanern laufend an Bedeutung. Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen oder einfach ein gemütliches und dekoratives Eigenheim zu schaffen, wird wichtiger.

Freizeit ist allerdings nach wie vor knapp bemessen und daher auch bis ins kleinste Detail durchgeplant. Im Durchschnitt bleiben nur zweieinhalb Stunden am Tag zur freien Verfügung. Zum Vergleich: In Deutschland sind es knapp vier Stunden. Am 24. Februar 2017 wurde in Japan daher der erste «Premium Friday» ins Leben gerufen. Dieser sieht vor, dass die überarbeiteten Angestellten jeweils am letzten Freitag des Monats spätestens um 15 Uhr das Büro verlassen sollen. Die damit zusätzlich geschaffene Freizeit soll mehr Optionen für Familie, Shopping, Reisen und Essen bieten. Und als positiver Nebeneffekt auch die Wirtschaft ankurbeln. Leider wurde diese Kampagne bisher nur von wenigen Unternehmen tatsächlich umgesetzt.

Trotz Unauffälligkeit zur Selbstfindung

In einer kollektiven Gesellschaft wie in Japan ist es wichtig nicht allzu aus der Masse herauszustechen. Selbstfindung und die Konzentration auf persönliche Bedürfnisse und Wünsche müssen sehr subtil passieren. Selbstbestimmtheit im Urlaub bedeutet für unsere Zielgruppe in erster Linie das Ausbrechen aus einer reglementierten und strikten Alltagsroutine. Im Urlaub in Europa können die Japaner im Grunde tun und lassen, was sie wollen und sind nicht von einem engen Zeitkorsett eingeschnürt. Der Urlaub wird allerdings dennoch im Vorfeld streng geplant. Dafür werden in der Regel die herkömmlichen Reiseführer intensiv studiert und Tagesprogramme so getaktet, dass in kürzester Zeit so viel wie möglich erlebt werden kann. Die Reise als Selbstfindungszweck und damit das Erlebnis in der Urlaubsdestination wird immer wichtiger.

Solo Reisen, ein neuer Trend in Japan

Solo Reisen werden vorwiegend von jungen Frauen unternommen. Die treibende Motivation ist die absolute Selbstbestimmtheit ohne Kompromisse eingehen zu müssen, die in der harmoniebedürftigen japanischen Gesellschaft tagtäglich erwartet werden. Als Soloreisender fällt es leichter in die lokale Kultur und den Lifestyle des Reiselandes einzutauchen.

Hier gilt es Möglichkeiten aufzuzeigen, aus denen gewählt werden kann. Eine breite Palette an Aktivitäten ermöglicht, selbst zu bestimmen, wie der Aufenthalt gestaltet werden kann, immer orientiert an Trends unserer japanischen Zielgruppe. Was zählt ist die Originalität der Angebote. Und diese einzigartigen Urlaubserlebnisse werden gerne über Social Media mit den Zuhausegebliebenen geteilt.

Was plant die ÖW Japan für 2019?

Um diese Sehnsuchtsbedürfnisse optimal abzudecken, plant die ÖW Japan für 2019 die Etablierung einer österreichischen Bucket List * als Dachkonzept einer umfangreichen Marketing Kampagne.

Bucket Lists erfreuen sich großer Beliebtheit in Asien, um die eigenen Wünsche/Pläne zu strukturieren und bewusst auf ihre Umsetzung/Erfüllung hinzuarbeiten. Um unserer Zielgruppe konkrete Aktivitäten zu nennen sowie attraktive Betätigungen in Österreich aufzulisten, wird eine „Austria Bucket List“ generiert, die sowohl in gedruckter als auch in digitaler Form verteilt wird.

* Eine Bucket List ist eine Liste von Dingen, Erfahrungen, Erlebnissen, die du in deinem Leben noch gemacht haben willst, ehe Du „in die Kiste springst“ (im Englischen: „kick the bucket“). Inspiriert vom Film "Das Beste kommt zuletzt."


Das wird Sie zu Japan auch interessieren:

Die meisten japanischen Touristen stammen vorwiegend aus den Ballungsräumen Tokyo, Osaka und Nagoya. Obwohl 67,4% der Buchungen über das Internet getätigt werden, stellen Reisebüros nach wie vor eine wichtige Informationsquelle dar, deren Informationsbroschüren von 35,8% der Besucher genutzt werden. Saisonverteilung 2017: 39,4% Winter und 60,6% Sommer.