OTAs Schweiz

OTAs in der Schweiz

Reisebüro wieder beliebter - trotzdem steigt Nutzung der OTAs - Usability und Convenience sind gute Argumente

Trend zurück zum Reisebüro

Bei Buchungen von Reisen ist in der Schweiz seit ein paar Jahren ein Trend zurück zum Reisebüro erkennbar. Gerade die preissensiblere Alterskategorie von Menschen zwischen 18 und 40 Jahren schätzt zunehmend die Convenience im Reisebüro und will nicht mehr stundenlang auf eigene Faust im Netz recherchieren. Zudem spielt der Sicherheitsaspekt eine wichtige Rolle – die Vorteile von Reisebüro-Buchungen werden bei Naturkatastrophen und Terroranschlägen schnell erkennbar.

Austausch zwischen Reisebüro und online

Der hybride Reisende bucht trotz Beratung im Reisebüro dann möglicherweise im Internet – oder umgekehrt. Den Großteil ihrer Reisen, Ausflüge und Ferien buchen Schweizer aber im Internet. Schätzungsweise bucht ein Drittel bis ein Viertel ihre Unterkunft bzw. das Pauschalangebot über ein Buchungsportal oder Online-Reisebüro. Ein weiteres Drittel bis Viertel bucht online direkt bei der Unterkunft bzw. beim Leistungsträger, ein Zehntel auf der Website des Reisebüros/Reise-veranstalters. Auf Sharing-Economy-Plattformen wie AirBnB entfallen geschätzt rund 5%.

Buchungsverhalten

Die einzige regelmäßige, vom Schweizer Reiseverband in Kooperation mit der Reiseversicherung Allianz durchgeführte, Studie zum Buchungs- und Reiseverhalten der Schweizer kommt zu folgenden zwei Ergebnissen:

  • 71% der Reisenden buchen ihre Reisen über das Internet. Jeder Fünfte präferiert generell das Reisebüro. Insgesamt ist die Auswahl der Kanäle sehr stabil. Die Kanäle Internet (+4%) und Reisebüros (+1%) werden konsequenter genutzt.
  •  69% buchen eine Reise über Online-Reisebüros – ein anhaltender Trend. Buchungen über Online-Portale und Online-Buchungen beim Leistungsträger sind praktisch gleich auf (66% vs. 69%). Verstärkt werden Sharing-Economy-Plattformen (+4%) sowie Websites der Reisebüros (+2%) bevorzugt.

OTA-Nutzung steigt

Online-Buchungsplattformen (OTAs), die in der Schweiz Anfang der 2000er-Jahren aufgekommen sind, konnten hierzulande in den vergangenen Jahren stark zulegen und werden dies vermutlich weiterhin tun. Diskussionen rund um die „Knebelverträge“ der OTAs haben Schweizer Reisende zwar wieder mehr für Direktbuchungen sensibilisiert. Eine starke Abflachung des Wachstums von Buchungen in Schweizer Hotels ist hier erkennbar (45% der Übernachtungen in der Schweiz kommen aus dem Inland). Allerdings sind Usability mit einfacher und einheitlicher Buchungsmöglichkeit sowie Convenience mit kostenlosen Stornierungen doch unschlagbare Argumente für die OTAs.

Sowohl Internationale als auch nationale

Unter den OTAs sind die internationalen Branchenriesen (Booking, Expedia, HRS) und ihre Submarken die meistgenutzten Seiten. Die Website booking.com liegt diversen Studien zufolge aktuell gar auf Rang 34 bzw. 37 aller Schweizer Webseiten. Zu den weiteren top Seiten für Hotel- und Reisebuchungen gehören hotels.com, trivago.ch, ebookers.ch und airbnb.

Die großen internationalen und nationalen Reiseveranstalter wie TUI, DER Touristik, Hotelplan oder Railtour verfügen ebenfalls über eigene Websites zum Vertrieb ihrer weltweiten Multi-Produkte. Vergleichszahlen ihrer Website-Zugriff sind aktuell aber nicht bekannt.

Zu den Schweizer Playern für Unterkunftsbuchungen in der Schweiz selbst zählen das Switzerland Travel Centre (STC), dem Ferienvermittler von Schweiz Tourismus, sowie Plattformen wie alp.holidaybooking.ch (Alphütten), mountaindeals.ch (ohne Kommissionen und Gebühren) und interhome.ch (Ferienhäuser und Ferienwohnungen). Zudem spielt airBnB auch am Inlandsmarkt eine wichtige Rolle. 2018 nutzten rund 900.000 Schweiz-Besucher die Website für ihren Aufenthalt (30% mehr als im Vorjahr). Zum Vergleich, die Schweiz zählte 2018 insgesamt 19,4 Mio. Ankünfte in der Hotellerie – ebenfalls 45% dieser kommen aus dem Inlandsmarkt.

Für Österreich spielen OTAs hauptsächlich bei Städtereisen eine wichtige Rolle. Die Ferienhotellerie, v.a. in Tirol und Vorarlberg, wird laut T-Mona Urlauberbefragung großteils direkt gebucht.