E-Payment Belgien

E-Payment in Belgien

E-Payment weit verbreitet - je jünger, desto mehr E-Payment - fast die Hälfte der online-Ausgaben für Urlaube

Nur 5% Barzahlung

Die Belgier entscheiden sich immer häufiger für elektronische Zahlungsmethoden. Die Zahl der Transaktionen liegt bedeutend höher als in anderen europäischen Ländern, wie zum Beispiel Deutschland oder Österreich (ING, 2017). Nur noch 5 Prozent der Beträge über 100 Euro werden bar bezahlt. Daraus folgt, dass fast 40 Prozent der Bankfilialen innerhalb von 10 Jahren geschlossen wurden, da Kunden zunehmend ihre Bankgeschäfte online abwickeln (VRT NWS, 2019). Diese Tendenz wird auch weiterhin bestehen. BNP Paribas Fortis hat bereits angekündigt, dass 267 Filialen in den nächsten drei Jahren geschlossen werden (VRT NWS, 2019). Dennoch möchten die Belgier die Wahl zwischen den beiden Zahlungsmöglichkeiten gerne behalten, weil sich die Mehrheit eine Gesellschaft ohne Bargeld gar nicht vorstellen kann (ING, 2017). Deshalb haben 58 Prozent der Flamen durchaus Bargeld in ihrer Tasche und fühlen sich, im Vergleich zu den anderen Regionen Belgiens, gewöhnlich unwohler ohne Bargeld (ING, 2017).

Je älter, desto mehr Bargeld

Die über 18-jährigen Belgier haben durchschnittlich 61 Euro in der Tasche (Beobank, 2018). Wie viel Geld man dabei hat, hängt vor allem vom Alter ab. Im Allgemeinen gilt: je älter, desto mehr Bargeld hat man dabei, weil die ältere Generation mehr mit der klassischen Art des Bezahlens vertraut ist. Was die elektronischen Zahlungsmittel betrifft, haben die belgischen Konsumenten meistens eine oder zwei Bankkarten dabei (Beobank, 2018). Nur ein Prozent der Erwachsenen trägt keine Geldkarte bei sich (Beobank, 2018). Elektronische Zahlungssysteme werden gewöhnlich für größere Beträge eingesetzt und Beträge zwischen einem und zehn Euro werden meistens bar bezahlt (ING, 2017). In lokalen Lebensmittelgeschäften oder in einem Café zahlen die meisten zum Beispiel bar. Im Gegensatz dazu, wird im Supermarkt, in einer Tankstelle oder im Restaurant häufiger mit der Bank- oder Kreditkarte bezahlt (Beobank, 2018). Beide Zahlungsmittel haben Vor- und Nachteile. So muss bei den Verbrauchern zu jeder Zeit das Vertrauen in elektronische Zahlungsmethoden gepflegt werden, vor allem was Sicherheit und Cyberkriminalität angeht. Außerdem können elektronische Bezahlungen rückverfolgt werden, was in die Privatsphäre eindringt. Um besonders bei kleineren Beträgen das bargeldlose Bezahlen zu erleichtern, bieten bereits eine Vielzahl der modernen Bezahlterminals das elektronische Bezahlen ohne PIN-Code entweder mit Bankkarte oder – neu seit Jahreswechsel – für Kunden der Großbank BNP Paribas mit dem iPhone über Apple Pay.

Die Karte im Alltag

Im Alltag wird immer mehr mit der Bankkarte bezahlt, vor allem im E-Commerce. 2018 haben die belgischen Konsumenten insgesamt 97 Millionen Online-Käufe getätigt und dementsprechend mehr als 10 Milliarden Euro in Online-Shops ausgegeben (VRT NWS, 2019). Im Internet wird meistens direkt mit der Bankkarte bezahlt, manchmal mit Paypal oder die Summe wird überwiesen. 80 Prozent der Transaktionen geschieht über den Computer oder den Laptop, 10 Prozent über das Tablet und 8 Prozent über das Smartphone.   

Urlaube perfekt für online

Bemerkenswert ist, dass 2018 insgesamt am meisten Geld, nämlich 4,48 Milliarden Euro, für Urlaube (u.a. Paketreisen, All Inclusive Urlaube…), Flugtickets und Übernachtungen ausgegeben wurde, was 42 Prozent der Online-Ausgaben entspricht. Darauf folgt, mit 920 Millionen Euro, der Ankauf von Veranstaltungstickets (VRT NWS, 2019). Das Vergnügen, die Erholung und das Genießen spielen in der Ausgabenverteilung eine große Rolle und sind also ein wichtiges Thema. Die Tourismusbranche sollte den Reisenden die Möglichkeit bieten, mit einer Debit- oder Kreditkarte zu zahlen, weil es in Belgien, genauso wie in den Niederlanden, sehr üblich ist.