Deutschland Nachhaltigkeit

Deutschland: Nachhaltigkeit

  • Eine Zukunft, in der Natur und Klima geschützt werden, weniger Menschen Not leiden und die Gesellschaft zusammenhält – diese und weitere Ziele verfolgt Deutschland mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie 2021.
  • 65 % der Deutschen halten den Umwelt- und Klimaschutz für ein sehr wichtiges Thema. 
  • Neben dem sich verändernden Konsumverhalten der Deutschen passen sich Unternehmen den sich verändernden Bedürfnissen in Sachen Ethik, Transparenz und Nachhaltigkeit ihrer Konsument*innen an.
  • Während das Bewusstsein für nachhaltiges Reisen derzeit vor allem im Businessbereich umgesetzt wird, werden spürbare Auswirkungen im privaten Umfeld erst in den nächsten Jahren erwartet.

Bund

Das Bundeskabinett hat die „Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie“ am 10. März 2021 verabschiedet. Eine Zukunft, in der Natur und Klima geschützt werden, weniger Menschen Not leiden und die Gesellschaft zusammenhält – diese und weitere Ziele verfolgt Deutschland mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie. Seit Dezember 2021 verantwortet eine grüne Partei (Bündnis 90/Die Grünen) das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in der Bundesregierung. Damit ist gewährleistet, dass immer mehr wirtschaftliche Belange auf ihre Nachhaltigkeit geprüft werden.

Bürger*innen – Konsumverhalten – Unternehmen

Nach einer Studie des Umweltbundesamts (UBA) im Jahr 2020 halten 65 % der Deutschen den Umwelt- und Klimaschutz für ein sehr wichtiges Thema.  Auch während der Corona-Pandemie ist für 70 % der Befragten der Klimaschutz weiterhin genau so wichtig, wie er es zuvor war.

Das Umfrageergebnis spiegelt sich auch im Konsumveralten der Deutschen wider: Einkauf von regionalen und saisonalen Lebensmitteln, Auswahl von Produkten mit „Tierwohletiketten“, Verzicht auf Fleischkonsum, Einsatz von wiederverwendbaren Gemüsenetzen und Nachfüllpacks. Zusätzlich ist zu beobachten, dass Werbeeinschaltungen von Lebensmittelketten immer mehr auf vegetarische Ernährung abzielen und die Produktion und der Verkauf von Plastikstrohhalmen und -bechern im letzten Jahr eingestellt wurden. Zudem wurde das Flaschenpfand seit Beginn 2022 auf alle Plastik-Einwegflaschen ausgeweitet. Neben dem sich verändernden Konsumverhalten der Deutschen passen sich Unternehmen den sich verändernden Bedürfnissen in Sachen Ethik, Transparenz und Nachhaltigkeit ihrer Konsument*innen an. Supermärkte wie Penny z. B. fokussieren sich mit ihrem Sortiment in Hinsicht auf Nachhaltigkeit z. B. mehr auf Bio- und vegane Produkte. Außerdem hatten nach einer Studie des „Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung“ im Jahr 2015 von den 150 größten deutschen Unternehmen bereits 72 einen Nachhaltigkeitsbericht publiziert.

Tourismus und Reiseverhalten

Trotz der Reiseeinschränkungen der vergangenen Jahre wächst die Nachfrage nach Ökotourismus in Deutschland (Biohöfe bieten Urlaubszimmer an, für weitere Beispiele sie folgender Link: „Nachhaltiger Tourismus“). Bei einer Umfrage zum Reisen unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit im Jahr 2021 gaben 33 % der befragten Personen aus Deutschland an, dass sie bereits auf Aspekte der Nachhaltigkeit beim Reisen achten. Während das Bewusstsein für nachhaltiges Reisen derzeit vor allem im Businessbereich umgesetzt wird, werden spürbare Auswirkungen im privaten Umfeld erst in den nächsten Jahren erwartet. Aus der Umfrage zur Veränderung des Reiseverhaltens in Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit geht hervor, dass 22 % der befragten Personen aus Deutschland, die bereits nachhaltig verreisen, künftig Flugreisen vermeiden wollen. Unter Reisenden, die bisher nicht auf Gesichtspunkte der Nachhaltigkeit beim Reisen achten, teilen diese Angabe 5 % der Befragten. Basierend auf der „Reiseanalyse 2021“ konnten nachhaltige Anreiseformen, wie die Bahn, deutliche Steigerungen verzeichnen. Außerdem geht aus einer weiteren Studie des UBA hervor, dass Bürger*innen zur Erreichung eines guten Umweltzustands der deutschen Meere bereit wären, durchschnittlich 65 Euro pro Person und Jahr zu zahlen.

Das Thema Nachhaltigkeit rückt in der Tourismussparte immer mehr in den Fokus der einzelnen Branchenakteure. Zum Beispiel wirbt die „Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) nach der erfolgreichen Nachhaltigkeitskampagne „FEEL GOOD“ im Jahr 2021 mit ihrer Kampagne „FEEL GOOD 2022“ weiterhin mit glaubwürdigen, vielfältigen und nachhaltigen Angeboten. „Qualitätstourismus ist das Ziel. Und Nachhaltigkeit wird für immer mehr Kunden ein wesentliches Kriterium für ein erstklassiges Urlaubserlebnis“, so Petra Hedorfer, CEO der DZT.