Jahresbericht 2020: Weltweite Kommunikation während Corona

Im Gespräch mit Heidi Tscharf, Leiterin International Market Management in der Österreich Werbung

Corona hat die Arbeit der Österreich Werbung auf den Kopf gestellt. In normalen Jahren begeistern wir auf unseren wichtigsten Herkunftsmärkten für Urlaub in Österreich – und dann konnten die Gäste plötzlich nicht mehr kommen. Die Kommunikation und Information musste blitzschnell angepasst werden.

Was hat Corona für die weltweite Marktbearbeitung der ÖW bedeutet?

Corona hat unsere Arbeit auf den Kopf gestellt. In normalen Jahren begeistern wir auf unseren wichtigsten Herkunftsmärkten für Urlaub in Österreich – und dann konnten die Gäste plötzlich nicht mehr kommen. Wir mussten blitzschnell umschalten: Trotzdem mit der Zielgruppe und unseren Multiplikatoren in Kontakt bleiben und Österreich als Urlaubsland in Erinnerung halten für den Zeitpunkt, wenn Urlaub wieder möglich wird. Unsere B2C-Kommunikation hatte bzw. hat immer noch drei Tangenten: Inspiration, Information und Empathie. Verständnis zeigen für die Situation, in der wir uns alle gemeinsam befinden. Hoffnung für die Zukunft geben und handfeste Informationen liefern über Reisemöglichkeiten und Sicherheitsmaßnahmen in Österreich und zwar gezielt dort, wo die Rückkehr der Reisemöglichkeit absehbar ist.

Während der Krise ist die ÖW auch für die Branche ein wichtiger Partner…

Wir sind über unsere Büros und das Head Office in Wien im ständigen Kontakt und Austausch mit der Branche. So können wir die Branche in Österreich aber auch die Reiseveranstalter und Medien auf den Märkten mit aktuellen Informationen versorgen, zum Beispiel über die jeweils gültigen Einreiseregelungen. Wir haben während Corona außerdem sogenannten „Sicherheitscontent“ produziert – Texte, Videos und Fotos. Diesen Content stellen wir den Partnern zur Verfügung, damit sie ihre Gäste umfassend informieren können, zum Beispiel über die Corona-Schutzmaßnahmen, die Österreich umsetzt.

Welche Rolle spielen dabei die ÖW-Marktbüros?

Eine ganz entscheidende Rolle. Durch unsere Expertinnen und Experten vor Ort kennen wir die Entwicklung auf dem Markt, die Stimmungslage der Bevölkerung, die Bedürfnisse der Gäste, die Needs der Medien und Tour Operator. Nur durch unser Vor-Ort-Wissen und die kontinuierlichen Beziehungen können wir die Kommunikation individuell auf die Erfordernisse des jeweiligen Marktes ausrichten. Diese differenzierte Kommunikation ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, auch im Hinblick auf den Restart.

Welcher Content funktioniert in der Krise gut, welcher weniger?

Sehr gute Resonanz haben wir immer dann, wenn wir aktuelle, positive Ereignisse aufgreifen und die Community aktiv einbeziehen. Zum Beispiel bei „Waltz around the world“, wo wir anlässlich des ausgefallenen Opernballs eine virtuelle weltweite Walzerchallenge ausgerufen haben. Man muss sich mittlerweile aber echt etwas einfallen lassen. Im Jahr zwei der Pandemie reicht es nicht mehr, den Menschen schöne Bilder zu zeigen von Urlaubsorten, die für sie gerade gar nicht erreichbar sind. Im B2B-Kontext ist es ähnlich. Noch funktionieren digitale Veranstaltungen gut, wir haben riesigen Zuspruch für unsere virtuelle Branchenmesse atb.virtual oder unsere virtuellen Pressereisen erfahren. Aber man merkt auch hier langsam eine gewisse Sättigung. Die Menschen stecken nonstop in virtuellen Meetings. Wenn man sie für virtuelle Termine begeistern will, muss man wirklich spannenden Content bieten. Und das gelingt uns bei aller Bescheidenheit meistens ganz gut.

Den gesamten Jahresbericht 2020 sowohl interaktiv als auch barrierefrei finden Sie hier.