Dubai als touristische Benchmarkdestination

Dubai als touristische Benchmarkdestination

Harmonie im Alltag und der Familie sowie der Wunsch nach Urlaubserlebnissen in einer für den arabischen Raum als märchenhaft wahrgenommenen (österreichischen) Kulisse sind profunde Sehnsüchte, die der arabische Urlaubsgast stillen möchte und die die ÖW bewusst in der Marketingumsetzung ausspielt.
Ein Beitrag von Robert Gröblacher, Markt Manager Arabische Länder

Doch wie versuchen die von uns umworbenen Locals die eigene Urlaubsdestination zu bewerben?
Was sind die Strategien und Ziele einer High-End Urlaubsdestination wie Dubai?
Und was sind deren Stärken und Schwächen?

Wachstumspläne und Expo 2020

Dubai, die Stadt der Superlative, hat bereits den sechsten Platz bei Auslandsankünften im Städtetourismus weltweit erreicht. Die Tourismusindustrie wächst mit dem Bau von weiteren Vergnügungs- und Themenparks, Einkaufszentren mit Skihallen, Eislaufplätzen, riesigen Indoor Spielplätzen und reichhaltigem gastronomischen Angebot kontinuierlich weiter. Die bereits jetzt sehr hohe Zahl von 14 Millionen Ankünften jährlich soll bis 2020 auf 20 Millionen ausgebaut werden. Unter anderem soll die Expo 2020 dazu beitragen.

Unter dem Motto „Connecting Minds, Creating the Future“ will die Expo 2020 eine globale Plattform bieten, um Kreativität, Innovation und Zusammenarbeit nicht nur im Nahen Osten sondern weltweit zu stärken. Die drei Subthemen „Opportunity“, „Mobility“ und „Sustainability“ sollen zentrale Zukunftsfragen des 21. Jahrhunderts thematisieren. Das Land Österreich wird mit einer Investition von über 16 Millionen Euro bei der Expo präsent sein. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt hierbei auf digitaler Transformation und Innovation.

Neue Themen und Zielgruppen

Mit neuen Attraktionen aus dem Kulturbereich wie z.B. dem spektakulären Louvre-Museum in Abu Dhabi, will man neben der Kernzielgruppe der Familie auch neue Zielgruppen wie Kultururlauber erschließen. Neben dem Ausbau des Entertainmentangebots in allen Bereichen werden vermehrt preisgünstigere Hotels ohne Hotelklassifikationen eröffnet, um fernab der bereits sehr gut etablierten Luxus-Hotellerie neue Gästeschichten zu erreichen. Mit der Einführung neuer Visabestimmungen (Visa bei Ankunft) für chinesische und indische Staatsangehörige sollen diese Kernmärkte verstärkt angesprochen werden.

Digitalisierung als touristische Kernkompetenz in Dubai

Die Initiative „Tourism 2.0“ ist Teil des ambitionierten Stadtentwicklungsprojektes Dubai 10X welches das Ziel hat, Dubai als Stadt bei Kernthemen aus Bereichen wie Gesundheit, Energie oder Tourismus 10 Jahre vor anderen Megastädten als Innovations-Leader zu positionieren.

So plant Dubai Tourismus einen auf der Blockchain-Technologie basierenden Marketplace aufzubauen, um direkt Hotelkontingente zu verkaufen. Ziel ist eine Plattform, die Reiseveranstalter und Einkäufer direkt zu verfügbaren Kapazitäten und Preisen führt und den unmittelbaren Einkauf ohne weitere Vermittler dazwischen ermöglicht. Hiervon sollte auch der Endkunde profitieren.

Durch den drittgrößten Flughafen der Welt (am Passagieraufkommen gemessen) und das extrem gut ausgebaute Streckennetz der Emirates Airline sind zwei Drittel der Weltbevölkerung innerhalb von 8 Stunden Flugzeit von Dubai aus erreichbar. Um das ehrgeizige Ziel der 20 Millionen Ankünfte bis 2020 zu erreichen, sind jedoch stetig neue und noch spektakulärere Investitionen in Hotelbetriebe und Attraktionen notwendig. Gleichzeitig dürfen diese sich nicht zu stark auf die Preisentwicklung auswirken.


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Gäste aus den Golfstaaten, allen voran aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien, reisen meist in größeren Familienverbänden nach Österreich. Die größte Reiseintensität besteht im Sommer nach Ramadan und Naturdestinationen sowie Städte mit historischen Stadtzentren sind bei der Zielgruppe besonders gefragt.