Ausgabe vom 30.01.2025

News rund um die Tourismusforschung

Ausgabe vom 30.01.2025

ÖW Tourismusforschung & Data Analytics

T-MONA Kulinarik Urlauber

Essen und Trinken muss jeder Gast während seines Österreich-Urlaubs. Wie aber definiert man dann einen „Kulinarikgast“? Im Kontext der Gästebefragung T-MONA war das eigentlich recht einfach: Das sind jene Gäste, die in der Befragung angegeben haben, eine „kulinarische Reise/Weinreise“ nach Österreich gemacht zu haben. Zu diesen Gästen gibt es jetzt eine neue Auswertung basierend auf den T-MONA-Daten aus dem Zeitraum Sommer 2023 und Winter 2023/24. Schauen wir uns die Ergebnisse an.

 

  • Rund zwei Millionen Kulinarikgäste.
  • Erste spannende Erkenntnis: Fünf Prozent unserer Gäste kommen im Rahmen einer Kulinarikreise oder Weinreise zu uns. Hochgerechnet sind das jährlich rund zwei Millionen Gäste, die Österreich wegen seiner kulinarischen Höchstleistungen besuchen.
  • Herkunftsmärkte: Die meisten Kulinarikgäste kommen aus dem Inland (46 Prozent) und Deutschland (29 Prozent). Aus der Schweiz, USA, Polen und Italien stammen je weitere 3 Prozent der Gäste.
  • Alter: Der Kulinarikgast ist im Schnitt 52,7 Jahre alt und damit geringfügig älter als der Durchschnitt der Österreich-Urlauber:innen.
  • Einkommen: Während das Einkommen der Kulinarikgäste ziemlich punktgenau beim Durchschnitt aller Gäste liegt, …
  • … liegen die täglichen Ausgaben bei 224 Euro und damit um 12 Prozent höher als bei der Gesamtheit der Gäste. Die höheren Tagesausgaben resultieren erwartungsgemäß aus Mehrausgaben für Speisen und Getränke, aber auch für die Unterkunft nimmt man mehr Geld in die Hand.
  • Aufenthalt: Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt mit 5,4 Nächten geringfügig unter der aller Gäste (6,4 Nächte).
  • Kulinarikgäste reisen in Begleitung: Über die Hälfte der Kulinarikgäste (52 Prozent) reist als Paar an – deutlich mehr als der Durchschnitt. Weitere 10 Prozent kommen mit Freunden. Familienurlaub spielt bei Kulinarikgästen dagegen kaum eine Rolle (siehe Grafik).
  • Der Stammgästeanteil ist hoch: 73 Prozent der Kulinarikgäste kommen „regelmäßig“ oder sogar „mehrmals jährlich“. Damit ist der Stammgästeanteil allerdings auch nicht höher als in der Gesamtheit der Gäste.
  • Die Aktivitäten der Kulinarikgäste im Urlaub: Werfen wir zum Abschluss einen Blick auf die Aktivitäten unserer kulinarikaffinen Gäste im Österreich-Urlaub, da gibt es nämlich deutliche Abweichungen zum Durchschnittsgast. Dass man Kulinarikgäste sehr viel eher im Restaurant, im Kaffeehaus oder beim Winzer trifft, liegt auf der Hand. Man trifft sie aber auch deutlich öfter beim Spazierengehen/Flanieren, beim Besuch von Sehenswürdigkeiten und beim Shopping.

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Reisemarkt Deutschland 2025: Stimmungsbild zu Jahresbeginn

Prof. Dr. Martin Lohmann hat auf der CMT in Stuttgart auf Basis der Deutschen Reiseanalyse einen ersten Ausblick auf den Reisemarkt 2025 gegeben. Laut RA ist die Reisebereitschaft für 2025 hoch: Zu Jahresbeginn planten bereits 76 % der deutschsprechenden Bevölkerung mindestens eine Urlaubsreise mit 5+ Tagen Dauer. Entsprechend sind die Prognosen für 2025 erfreulich, mit einem erwarteten Volumen von ca. 72 Mio.  Urlaubsreisen (leicht über Vorpandemieniveau).

Trotz wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen bleibt die Reiselust also ein wichtiger Bestandteil des Lebens der Deutschen. Sie sind multioptional, haben mehr Wünsche und Interessen als sie in einem Jahr in eine Reise umsetzen können. Das sichert die Nachfrage grundsätzlich, erhöht aber den Wettbewerb in der Branche. Ein Zeichen für die Flexibilität der Nachfrage: 52% (Vorjahr 45%) planen, in diesem Jahr ein Ziel zu besuchen, in dem sie noch nicht gewesen sind.

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International

Europas Luftfahrt erreicht 96 Prozent des Vor-krisenNiveaus

Im Jahr 2024 zeigte sich die europäische Luftfahrtbranche auf einem soliden Weg zur vollständigen Erholung nach der COVID-19-Pandemie. Insgesamt wurden rund 10,7 Millionen Flüge registriert, was 96 Prozent des Niveaus von 2019 entspricht. Die europäischen Flughäfen bedienten dabei etwa 1,28 Milliarden Passagiere – ein Anstieg von sieben Prozent im Vergleich zu 2023. Diese Zahlen spiegeln die robuste Rückkehr des Reiseverkehrs wider, insbesondere in den südeuropäischen Ländern, die teilweise bereits das Vorkrisenniveau übertrafen.

Regionale Unterschiede

  • Südeuropa: Länder wie Spanien und Portugal verzeichneten überdurchschnittliches Wachstum und liegen bereits über den Zahlen von 2019.
  • Nordeuropa und Osteuropa: Diese Regionen hinken noch hinterher, bedingt durch langsame Erholung und anhaltende wirtschaftliche Herausforderungen.

Marktanteile

  • Netzwerk-Carrier: Mit einem Marktanteil von 36 Prozent dominieren klassische Fluggesellschaften wie Lufthansa, Air France oder British Airways weiterhin den europäischen Markt.
  • Low-Cost-Airlines: Günstige Anbieter wie Ryanair und EasyJet machen 34 Prozent des Marktanteils aus und haben ihre Position in der Pandemie weiter gefestigt.

Ausblick für 2025: Eurocontrol prognostiziert, dass die Luftfahrtbranche im Jahr 2025 das Vor-Krisenniveau vollständig erreichen wird. Herausforderungen wie hohe Treibstoffkosten, Inflation und geopolitische Spannungen bleiben jedoch bestehen.

Schlussfolgerung: Die aktuellen Zahlen unterstreichen die Resilienz der Luftfahrtbranche und die anhaltende Nachfrage nach Flugreisen. Mit gezielten Strategien, insbesondere im Bereich Nachhaltigkeit und Digitalisierung, ist die Branche gut positioniert, um das Wachstum in den kommenden Jahren fortzusetzen.

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Hotels bevorzugen zunehmend direkte Buchungskanäle

Aktuelle Studien, darunter der jährliche Bericht von SiteMinder, zeigen, dass Direktbuchungen über die Hotelwebsites sowohl für Hotels als auch für Gäste vorteilhaft sind. Im Jahr 2024 lag der durchschnittliche Umsatz pro Direktbuchung bei 519 US-Dollar, während Buchungen über Online-Reisebüros (OTAs) durchschnittlich 320 US-Dollar einbrachten.

Vorteile für Hotels:

  • Höherer Umsatz pro Buchung: Direktbuchungen generieren im Durchschnitt 62 % mehr Umsatz pro Buchung im Vergleich zu OTAs.
  • Weniger Abhängigkeit von OTAs: Durch die Förderung von Direktbuchungen können Hotels ihre Abhängigkeit von OTAs reduzieren und somit die mit diesen Plattformen verbundenen Provisionen einsparen.

Vorteile für Gäste:

  • Bessere Angebote: Viele Hotels bieten auf ihren eigenen Websites exklusive Angebote oder zusätzliche Leistungen an, die bei Buchungen über OTAs nicht verfügbar sind.
  • Transparenz und Vertrauen: Direkte Kommunikation mit dem Hotel ermöglicht es Gästen, spezifische Wünsche zu äußern und sicherzustellen, dass diese berücksichtigt werden.

Diese Entwicklungen unterstreichen die Bedeutung einer starken Online-Präsenz für Hotels und die Notwendigkeit, Gäste aktiv zu ermutigen, direkt über die Hotelwebsites zu buchen.

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Maßnahmen gegen Massentourismus weltweit

Angesichts der zunehmenden Belastungen durch Massentourismus ergreifen zahlreiche beliebte Reiseziele weltweit Maßnahmen, um die negativen Auswirkungen auf Umwelt und lokale Gemeinschaften zu reduzieren.

 

  • Italien: Venedig, das jährlich rund 30 Millionen Besucher empfängt, hat 2024 eine Eintrittsgebühr von 5 Euro für Tagestouristen eingeführt. Ab dem 18. April 2025 wird diese Gebühr für nicht vorab registrierte Besucher auf 10 Euro verdoppelt.
  • Kroatien: Dubrovnik hat die Anzahl der anlegenden Kreuzfahrtschiffe limitiert und bittet Besucher, die Altstadt nicht in Badebekleidung zu betreten. Zudem wurde ein Verbot für die Einrichtung neuer Touristenapartments in bestehenden Wohngebäuden erlassen.
  • Niederlande: Amsterdam hat 2024 den Bau neuer Hotels untersagt und bereits 2021 eine Obergrenze von 20 Millionen Besuchern pro Jahr eingeführt, um die Lebensqualität der Einwohner zu schützen.
  • Griechenland: Seit 2023 ist der Zugang zur Akropolis in Athen auf 20.000 Besucher pro Tag begrenzt. Besucher müssen ihren Besuch im Voraus buchen, um die historische Stätte zu schützen und ein angenehmes Erlebnis zu gewährleisten.
  • Österreich: Das UNESCO-Weltkulturerbe Hallstatt hat aufgrund des Ansturms von Touristen, die für Fotos posieren, an einem beliebten Aussichtspunkt einen Holzzaun errichtet, um den Blick auf den See zu versperren und die Besucherströme zu lenken.
  • Tschechien: Prag arbeitet aktiv daran, sein Image als Ziel für Partytourismus zu ändern. Die Behörden haben geführte Kneipentouren verboten und planen ein Verbot von Party-Kostümen, um künftig mehr kulturell interessierte Touristen anzuziehen.
  • Japan: Japan hat 2024 eine Gebühr von 2.000 Yen (ca. 12 US-Dollar) für den Aufstieg auf den Fuji eingeführt und die tägliche Besucherzahl auf 4.000 begrenzt. In diesem Sommer planen die Behörden, die Gebühr zu verdoppeln, um den Touristenstrom besser zu steuern.

Diese Maßnahmen spiegeln die Bemühungen wider, ein Gleichgewicht zwischen touristischer Attraktivität und dem Schutz von Umwelt und Lebensqualität der lokalen Bevölkerung zu finden.

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National

Rekordzahl an touristischen Übernachtungen in EU 2024

Im Jahr 2024 verzeichneten Beherbergungsbetriebe in der Europäischen Union insgesamt 2,99 Milliarden Übernachtungen, was einen neuen Höchststand darstellt. Laut einer ersten Schätzung der EU-Statistikbehörde Eurostat entspricht dies einem Anstieg von zwei Prozent oder rund 53 Millionen Übernachtungen gegenüber 2023.

Dieses Wachstum ist hauptsächlich auf einen signifikanten Zuwachs bei ausländischen Gästen zurückzuführen, die fast 59 Millionen zusätzliche Übernachtungen generierten. Im Gegensatz dazu gab es bei inländischen Urlauberinnen und Urlaubern einen leichten Rückgang von 5,3 Millionen Übernachtungen. Insgesamt waren die Übernachtungen zwischen internationalen (48 Prozent) und inländischen Gästen (52 Prozent) nahezu ausgeglichen.

Besonders bemerkenswerte Zuwächse wurden in Luxemburg (22 Prozent), Malta (13 Prozent) und Lettland (sieben Prozent) verzeichnet. Lediglich Frankreich und Belgien meldeten ein leichtes Minus von jeweils einem Prozent, während in Schweden, Finnland und Italien stabile Werte beobachtet wurden.

Auch für Österreich deuten die vorliegenden Daten auf einen Übernachtungsrekord im Jahr 2024 hin, mit einem Zuwachs von gut zwei Prozent gegenüber 2023.

Diese Entwicklungen unterstreichen die anhaltende Erholung und das Wachstum des Tourismussektors in der EU.

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ÖHV-Studie: Gen Z - neue Gäste, neue Ansprüche

Die Generation Z, geboren zwischen 1995 und 2010, bringt frischen Wind in die Tourismusbranche. Eine aktuelle Studie der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) betont die Bedeutung, diese Zielgruppe zu verstehen und ihre spezifischen Bedürfnisse zu erfüllen.

 

  • Digitale Präsenz und Authentizität: Für die Gen Z sind Social Media der primäre Kommunikations- und Inspirationskanal. Plattformen wie Instagram, TikTok und YouTube spielen eine entscheidende Rolle bei der Reiseplanung und -buchung. Unternehmen, die in diesen Netzwerken nicht präsent sind, riskieren, von dieser Generation übersehen zu werden. Authentizität ist dabei unerlässlich: Nur wer glaubhaft seine Werte vermittelt, kann das Vertrauen der jungen Gäste gewinnen.
  • Personalisierung und Digitalisierung: Die Erwartung an maßgeschneiderte Angebote ist hoch. Die Gen Z schätzt personalisierte Offerte und eine individuelle Nachbetreuung. Gleichzeitig wird ein nahtloser digitaler Ablauf gewünscht, beispielsweise durch digitale Check-ins und smarte Zimmereinrichtungen. Diese Kombination aus persönlicher Ansprache und digitalem Komfort stellt neue Anforderungen an das Hotelpersonal und die angebotenen Services.
  • Nachhaltigkeit als Grundpfeiler: Nachhaltigkeit ist für die Generation Z nicht nur ein Trend, sondern eine Selbstverständlichkeit. Umweltfreundliche Praktiken und nachhaltige Angebote sind entscheidend, um diese Gäste zu überzeugen. Viele österreichische Top-Hotels sind bereits engagiert und setzen auf nachhaltige Konzepte, um den Ansprüchen der jungen Reisenden gerecht zu werden.

Die Studie unterstreicht, dass ein tiefgehendes Verständnis der Generation Z und die Anpassung an ihre Bedürfnisse entscheidend sind, um sie als Gäste zu gewinnen und langfristig zu binden.

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Nachhaltigkeit

Nachhaltiger Tourismus: Österreichs Erfolgskonzept

Die Zukunft des Tourismus in Österreich liegt in branchenübergreifenden Konzepten, nachhaltigem Wirtschaften und effizienter Zusammenarbeit der Regionen. Innovative Ansätze zeigen bereits, wie dies gelingen kann. Wenn Hotellerie, Gastronomie, Landwirtschaft und Kulturangebote Hand in Hand gehen, entstehen authentische Erlebnisse, die Gäste anziehen und die lokale Wirtschaft stärken. Beispielhaft sind hier die Südsteiermark, wo Weinbau, Kulinarik und Radwege harmonisch verbunden sind, oder Tirol, das neben sportlichen Attraktionen mit kulturellen Angeboten punktet.

Ein Schlüssel zum Erfolg sind Qualitätskriterien, die die jeweiligen Regionen erfüllen. Die Einhaltung der Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens für nachhaltige Tourismusdestinationen fördert klimafreundliche Mobilität, Ressourcenschonung und soziale Verantwortung. Eine Zertifizierung mit dem österreichischen Gütesiegel schafft Vertrauen und hilft Tourismusdestinationen dabei, sichtbar nachhaltiger zu werden. Regionen, die hier zusammenarbeiten, sichern nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit, sondern schaffen auch Lebensqualität für Einheimische und Gäste. Tourismus 2025 in Österreich kann so Vorbild für ganz Europa sein.

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Klimawandel: Steigende Unsicherheiten für Urlaubsreisen

Der Klimawandel beeinflusst die Reisebranche zunehmend durch häufigere extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Überschwemmungen und Stürme. Diese Phänomene führen dazu, dass Reisende ihre Zielorte überdenken und alternative Destinationen in Betracht ziehen.

Verändertes Reiseverhalten

  • Coolcationing: Es zeichnet sich ein Trend ab, bei dem Urlauber bewusst kühlere Regionen bevorzugen, um den Auswirkungen extremer Hitze zu entgehen.
  • Nachhaltiger Tourismus: Das Interesse an umweltfreundlichen Reiseoptionen wächst, da immer mehr Menschen Wert auf Nachhaltigkeit legen.
  • Last-Chance-Tourism: Viele möchten Orte besuchen, die vom Klimawandel bedroht sind, bevor diese unwiderruflich verändert oder zerstört werden.

Gesundheitsrisiken und Digitalisierung

Der Klimawandel bringt auch gesundheitliche Herausforderungen mit sich, darunter die Ausbreitung neuer Viren und klimainduzierter Krankheiten. Zudem setzt die Reisebranche verstärkt auf digitale Technologien wie biometrische Kontrollen und KI-gestützte Planungen, was jedoch neue Cyberrisiken mit sich bringt.

Unternehmen und Reisende sind gefordert, sich diesen Veränderungen anzupassen und proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um Sicherheit und Gesundheit während der Reisen zu gewährleisten.

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