Ausgabe vom 24.04.2025

News rund um die Tourismusforschung

Ausgabe vom 24.04.2025

ÖW Tourismusforschung & Data Analytics

T-MONA: Städteurlaub in Österreich 2023/24

Die aktuelle T-MONA Studie zeigt, dass Städteurlaub in Österreich eine wichtige Rolle spielt und rund 13 % aller Urlaubsreisen im Land ausmacht. Besonders auffällig ist dabei der hohe Anteil internationaler Gäste: 29 % der Städtereisenden stammen aus Deutschland, 26 % aus Österreich selbst. Überdurchschnittlich häufig wählen zudem Gäste aus Italien und Großbritannien einen Urlaub in Österreichs Städten. Das typische Städteurlauber-Profil ist jünger als der Durchschnitt der Österreich-Gäste, mit einem mittleren Alter von 48 Jahren, weist eine hohe Bildungsnähe auf (63 % Akademiker:innen) und überdurchschnittliche Einkommen – fast jede:r Zweite verfügt über ein Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 4.000 €.

In der Reisebegleitung überwiegen Paare, aber auch Alleinreisende sind mit 15 % stark vertreten. Während ein hoher Anteil der Gäste Österreich zum ersten Mal besucht (26 %), sind dennoch 42 % regelmäßige Stammgäste. Besonders beliebt sind Städtereisen während der Adventzeit und zu Ostern. In der Anreise zeigt sich eine große Vielfalt: Ein Drittel der Gäste reist mit der Bahn an, knapp dahinter liegen Auto und Flugzeug. Auffällig ist auch, dass die Mehrheit der Städteurlauber:innen bei der Reiseplanung und Buchung stark auf digitale Kanäle setzt. Fast die Hälfte wird durch das Internet auf die Destination aufmerksam, und über die Hälfte nutzt Buchungsplattformen für die Unterkunftswahl.

Die Hauptgründe für einen Städtetrip nach Österreich sind das reiche Angebot an Sehenswürdigkeiten und Kultur – 77 % geben dies als wichtigsten Entscheidungsfaktor an. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt 4,5 Nächte, wobei fast die Hälfte der Gäste Kurzurlaube mit bis zu drei Nächten bevorzugt. Die Ausgaben sind hoch: Städtereisende geben durchschnittlich 232 € pro Tag und Person aus, davon rund 86 € für die Unterkunft. Das typische Städteurlaub-Erlebnis ist geprägt von Sightseeing, Bummeln, Essen gehen und Museumsbesuchen, aber auch der Besuch von Kaffeehäusern oder (Advent-)Märkten gehört zum fixen Bestandteil.

Die Zufriedenheit der Gäste ist bemerkenswert: Im Durchschnitt bewerten Städtereisende ihren Aufenthalt mit der Note 1,6 auf einer Skala von 1 (= äußerst begeistert) bis 6. Besonders positiv beurteilt werden das Stadtbild, die Architektur und das Kulturangebot. 94 % würden einen Städteurlaub in Österreich weiterempfehlen. Österreichische Städte genießen damit ein sehr positives Image und werden als erholsam, gastfreundlich und naturnah beschrieben.

Fazit: Die Studie zeigt, dass der Städtetourismus in Österreich bei einer jüngeren, einkommensstarken und digital affinen Zielgruppe sehr beliebt ist und diese Gäste mit einem attraktiven und vielfältigen Angebot nachhaltig überzeugt.

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Zukunft Wintertourismus Studie

Die Tourismusforschung der Österreich Werbung hat 2024 sowohl qualitative Forschung (Fokusgruppen in Deutschland, Österreich und Tschechien) als auch quantitative Forschung zur Zukunft des Wintertourismus durchgeführt. Ziel war es tiefere Erkenntnisse über die Einstellungen, Sichtweisen und Erwartungen von Winterurlauber:innen aus dem In- und Ausland zur Zukunft des Wintertourismus zu gewinnen.

Kernergebnisse:

  • Herausforderungen durch Klimawandel: Die Mehrheit der (potenziellen) Gäste sieht den Klimawandel als größte Herausforderung für den Wintertourismus in den nächsten 10 bis 20 Jahren. Veränderungen wie eine kürzere Saison, das Ausweichen in höhere Lagen, knapperes Angebot und steigende Preise werden erwartet. Skifahren bleibt zwar grundsätzlich möglich, aber besonders Skigebiete in niedrigen Lagen sind betroffen, da gleichwertige Alternativen zum Skifahren schwer zu schaffen sind.
  • Diversifizierung des Angebots: Für die Zukunft wird es als notwendig angesehen, das touristische Angebot zu diversifizieren – etwa durch die Integration von Sommeraktivitäten (z. B. Wandern, Mountainbiking) auch im Winter oder erlebnis- und zielgruppenorientierte Angebote wie wetterunabhängige Freizeitaktivitäten, Wellness, Kulinarik, Kultur und Gesundheit. Ein attraktives und vielfältiges Angebot kann dazu beitragen, dass Österreich auch dann als Winterdestination attraktiv bleibt, wenn Wintersport nicht immer garantiert ist.
  • Stärken & Nachhaltigkeit: Die österreichische Tourismus-DNA wird von den Gästen als authentisch, regional und gastfreundlich wahrgenommen. Diese Stärken – z. B. Kulinarik, Regionalität, familiengeführte Unterkünfte – sollen weiterhin betont werden. Nachhaltigkeit wird von den Gästen langfristig als wichtig erachtet, besonders die Themen Verantwortung, Mobilität und erneuerbare Energien. Viele bestehende Nachhaltigkeitsinitiativen im Wintertourismus sind allerdings noch wenig bekannt.
  • Ergebnisse der quantitativen Forschung:
    Auch die europaweite quantitative Befragung bestätigt: Die meisten rechnen damit, dass sich die Wintersportzeit auf die kältesten Monate verkürzen wird. Trotzdem sind die Gäste flexibel und würden auch dann nicht auf Winterurlaub verzichten, wenn Skifahren weniger möglich ist. Potenziale sieht die Studie besonders bei Wiedereinsteiger:innen, Skinachwuchs sowie bei Nicht-Skifahrer:innen, wenn das Angebot für diese Zielgruppen attraktiv gestaltet wird.

Fazit: Der österreichische Wintertourismus muss auf die Klimaherausforderungen mit mehr Vielfalt, Erlebnis und Nachhaltigkeit reagieren, kann aber auf authentische Stärken aufbauen. Die Akzeptanz und Flexibilität der Gäste geben Anlass zur Zuversicht für eine attraktive Zukunft des Winterurlaubs in Österreich.

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International

Jüngere Generation setzt wieder verstärkt auf Pauschalreisen

Eine aktuelle Analyse zeigt: Die sogenannte Generation Z (Geburtsjahre etwa 1995–2010) hat ein überraschend großes Interesse an Pauschalreisen. Laut einer Studie von YouGov buchen 43 % der Gen Z ihre Reisen gerne als Komplettpaket – und damit häufiger als die Baby Boomer (Jahrgänge ca. 1946–1964), von denen nur 36 % diese Reiseform bevorzugen.

Wichtige Gründe für diese Entwicklung sind der Wunsch nach Sicherheit, Planbarkeit und Bequemlichkeit. Pauschalreisen bieten den jüngeren Reisenden nicht nur einen geringeren organisatorischen Aufwand, sondern auch Absicherung im Krisenfall, was gerade in unsicheren Zeiten an Bedeutung gewonnen hat.

Die Studie verdeutlicht, dass klassische Reiseveranstalter und Pauschalreise-Angebote auch für junge Zielgruppen attraktiv bleiben – wenn sie entsprechend digital und unkompliziert buchbar sind.

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ADAC Tourismusstudie 2025: Deutsche kehren zu vertrautem Reiseverhalten zurück

Die aktuelle ADAC Tourismusstudie 2025 zeigt, dass sich das Reiseverhalten der Deutschen nach den Corona-Jahren wieder stärker an früheren Mustern orientiert. Wichtigste Erkenntnisse:

 

  • Stabile Urlaubsdauer und Ziele: Die durchschnittliche Reisedauer bleibt mit rund zwölf Tagen konstant. Das beliebteste Reiseland bleibt Deutschland, gefolgt von Italien, Spanien und Österreich. Fast zwei Drittel der Deutschen verbringen ihren Haupturlaub weiterhin im eigenen Land oder in den Nachbarstaaten.
  • Anreise und Mobilität: Das Auto bleibt das meistgenutzte Verkehrsmittel für Urlaubsreisen, insbesondere für Ziele innerhalb Deutschlands und in angrenzenden Ländern. Bei Reisen ins europäische Ausland gewinnt das Flugzeug wieder an Bedeutung, liegt aber noch leicht unter dem Vor-Corona-Niveau.
  • Buchungsverhalten: Die Mehrheit der Deutschen setzt bei der Urlaubsbuchung weiterhin auf klassische Buchungswege wie Reisebüros, Veranstalter oder Buchungsplattformen, allerdings holen digitale Angebote weiter auf.
  • Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeit spielt zwar eine zunehmende Rolle, ist bei der konkreten Buchungsentscheidung aber weiterhin nachrangig. Preis, Flexibilität und Sicherheit stehen im Vordergrund. Trotzdem geben 70 Prozent der Befragten an, auf Aspekte wie Umwelt- und Klimaschutz zumindest gelegentlich zu achten.
  • Urlaubsausgaben: Die Ausgaben für den Haupturlaub steigen: Im Schnitt geben die Deutschen 1.892 Euro pro Person aus, das sind etwa 100 Euro mehr als im Vorjahr.

Fazit: Die Deutschen kehren nach den Ausnahmesituationen der letzten Jahre zu einem vertrauten, planbaren Reiseverhalten zurück. Während der Trend zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung langsam zunimmt, dominieren weiterhin klassische Buchungswege, bekannte Reiseziele und das Bedürfnis nach Sicherheit, Flexibilität und Preisbewusstsein.

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„Sleepcation“ (Schlafurlaub) – Neuer Reisetrend für mehr Erholung

Ein neuer Trend erobert die Reisebranche: die sogenannte „Sleepcation“. Immer mehr Menschen sehnen sich nach echter Erholung und nutzen den Urlaub gezielt, um Schlaf nachzuholen und ihre Gesundheit zu fördern. Hotels und Resorts reagieren darauf mit speziellen Angeboten, die erholsamen Schlaf in den Mittelpunkt stellen – etwa durch besonders ruhige Zimmer, hochwertige Betten, spezielle Kissen-Menüs, Entspannungstechnologien oder Schlafcoachings.

Hintergrund ist das steigende Gesundheitsbewusstsein vieler Reisender und der Wunsch, im Urlaub nicht nur neue Eindrücke zu sammeln, sondern auch aktiv Kraft zu tanken. Gerade nach stressigen Zeiten oder bei Schlafmangel erfreuen sich Schlafurlaube großer Beliebtheit. Auch Wellness- und Spa-Bereiche werden dabei oft genutzt.

Fazit: Die „Sleepcation“ ist ein wachsender Trend im Tourismus und bietet Hotellerie und Destinationen neue Möglichkeiten, Erholung und Wohlbefinden als zentrales Urlaubserlebnis zu positionieren.

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National

Branchenuntersuchung zeigt drängendste Herausforderungen der heimischen Hotellerie

Eine aktuelle Studie beleuchtet die zentralen Herausforderungen der österreichischen Hotellerie. In einer quantitativen B2B-Erhebung wurden rund 150 Entscheider:innen aus Tirol und Salzburg zu den Themen Investitionen, Fachkräftemangel und Betriebsnachfolge befragt. Die Befragung wurde unter anderem über SalzburgerLand Tourismus und die Wirtschaftskammer Tirol, Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, durchgeführt.​

Hauptthemen der Studie:

  • Fachkräftemangel: Die Branche sieht den Mangel an qualifiziertem Personal als eine der größten Herausforderungen.​
  • Kostensteigerungen: Steigende Betriebskosten, insbesondere im Energiebereich, belasten viele Unternehmen.​
  • Betriebsnachfolge: Bei 26 Prozent der befragten Betriebe steht in den nächsten fünf Jahren eine Übergabe an, allerdings ist in vielen Fällen die Nachfolge noch ungeklärt. Obwohl 90 Prozent eine Weiterführung ihres Betriebes wünschen oder erwarten, fehlt es mehr als der Hälfte, sprich 56 Prozent, an einem konkreten Nachfolgekonzept. ​

Die Studie zeigt, dass die heimische Hotellerie vor komplexen Herausforderungen steht, die strategische Lösungen erfordern.

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Rekordzahlen bei Kongress- und Tagungsgästen in Wien

Wien verzeichnete 2024 mit 6.619 Kongressen und Firmenevents neue Höchstwerte: Die Veranstaltungen sorgten für eine Wertschöpfung von 1,32 Milliarden Euro für Österreich und schufen 23.500 Ganzjahresarbeitsplätze sowie 365 Millionen Euro an Steueraufkommen. Insgesamt kamen 671.000 Kongressgäste nach Wien, die fast zwei Millionen Nächtigungen (+26 %) generierten. Kongressbesucher bleiben im Schnitt länger in der Stadt (2,98 Nächte) und geben mit 560 Euro pro Nacht deutlich mehr aus als reguläre Touristen.

Internationale Kongresse sind besonders wertvoll: Sie machen nur zwölf Prozent aller Meetings aus, bringen aber fast 40 Prozent aller Teilnehmer und zwei Drittel der Nächtigungen. Wien hat sich vor allem als Standort für medizinische Großkongresse etabliert und liegt im ICCA-Weltranking auf Platz vier. Mit Förderungen wie dem Vienna Meeting Fund will die Stadt auch außerhalb der Hauptsaison mehr Veranstaltungen anziehen. Bis Ende 2024 wurden bereits über 1.200 Förderanträge gestellt.

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Nachhaltigkeit

Stiftung Warentest prüft Nachhaltigkeitssiegel für Hotels

Stiftung Warentest hat sechs bekannte Öko-Siegel für Hotels geprüft. Alle Siegel wurden bei der Transparenz sehr gut bewertet, doch nur drei werden insgesamt empfohlen: Bio Hotels, Green Key und Green Sign Hotel. Diese Labels bieten laut Testern eine gute Orientierung für umweltschonende Unterkünfte und prüfen Hotels regelmäßig und umfassend. Die anderen Siegel – Blaue Schwalbe, Viabono und Dehoga Umweltcheck – konnten nicht überzeugen, vor allem wegen wenig nachvollziehbarer Kriterien und fehlender Vor-Ort-Kontrollen. Die Verbreitung der Siegel variiert stark: Green Key ist international am weitesten verbreitet, während Bio Hotels und Viabono nur eine kleine Anzahl zertifizierter Häuser haben.

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Studie: Immer weniger Deutsche fühlen sich beim Klimaschutz in der Pflicht

Laut einer aktuellen Ipsos-Umfrage sieht sich nur noch gut die Hälfte der Deutschen (53 %) selbst in der Verantwortung beim Klimaschutz – vor vier Jahren waren es noch 69 %. Viele verlagern das Klimaproblem ins Ausland und machen sich eher Sorgen um andere Länder als um Deutschland. Fast jeder Zweite fühlt sich von der Bundesregierung beim Thema Klimaschutz im Stich gelassen.

Die Umfrage zeigt auch Wissenslücken: 27 % bezweifeln, dass es unter Forschern Einigkeit über den Klimawandel gibt. Zudem sind rund 50 % der Befragten skeptisch gegenüber Elektroautos und halten sie für nicht umweltfreundlicher als Verbrenner. Dabei bestätigen Studien, dass E-Autos mit Ökostrom über den Lebenszyklus hinweg deutlich klimafreundlicher sind. Die Ergebnisse stehen im Widerspruch zu den aktuellen Klimadaten, die 2024 als das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen ausweisen.

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