Ungarn Tourismusausblick

Ungarn: Tourismusausblick

Der Tourismusausblick mit Stand Oktober 2025: Stagnation – Anzahl der Auslandsreisen steigt – Österreich ist Ganzjahresdestination – eher mehrere lange Skiwochenenden statt einer Skiurlaubswoche – Ferienwohnungen am beliebtesten

Wirtschaft & Gesellschaft 

  • Der Russland-Ukraine-Konflikt, Ungarns Position in der EU mit polarisierenden Standpunkten seitens der Regierung, die allgemeine Teuerung, die damit einhergehenden steigenden Lebenshaltungskosten und der bereits gestartete Vorwahlkampf beschäftigen die Menschen. Tatsächlich gewählt werden soll im April 2026.     
  • Die ungarische Wirtschaft kämpft aktuell mit Stagnation. Ein leichtes Wachstum wird am Jahresende vor allem durch den privaten Konsum erwartet.   
  • Die Inflationsrate lag im August bei 4,3%. Wie in Österreich sind besonders Energie, Lebensmittel und Mieten für die Preissteigerungen verantwortlich.  
  • Der Kurs des ungarischen Forint (HUF) blieb im letzten sechs Monaten stabil bei etwa 1 Euro pro 400 HUF.

Tourismus & Trends 

  • Das Flugangebot, speziell seitens WizzAir und Ryanair innerhalb Europas, wächst.  Auch Direktverbindungen auf den Fernstrecken (China, USA, Kanada) wurden erweitert. Von diesem Angebot will auch die ungarische Incoming-Tourismusbranche profitieren.
  • Aktuell freuen sich ungarische Staatsbürger:innen, dass das US-amerikanische Visa-Waiver-Programm Ende September wiederhergestellt wurde.  
  • Die Anzahl der Urlaubsreisen ins Ausland nimmt zu. Hauptgrund ist die Teuerung von Unterkünften und Freizeitaktivitäten im eigenen Land.
  • Bahnreisen: Großes Thema bleibt auch die mangelnde Verlässlichkeit der ungarischen Eisenbahn MAV-START, speziell bei den Verbindungen von Budapest zum Plattensee. Im Vergleich dazu entwickelt sich das Angebot der tschechischen Firma RegioJet – mit bis zu sieben täglichen Verbindungen von Budapest über Wien nach Prag – zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz zu den ÖBB.    

Urlaub in Österreich 

  • Die Ankünfte (2024: 670 000) und Nächtigungen (2024: 2,2 Mio.) liegen auch in diesem Jahr auf Rekordniveau. Ferienwohnungen bleiben mit etwa 35% die beliebteste Unterkunftsart, vor allem weil ungarische Gäste gern im größeren Familienverbund reisen.
  • Die Feiertage und die Anzahl der jährlichen Fenstertage sind aufgrund der geografischen Nähe zu Österreich ein wesentlicher Einflussfaktor im Hinblick auf die Gästezahlen. Der Nationalfeiertag am 15. März 2026 fällt (leider) auf einen Sonntag, der zweite Nationalfeiertag am 23. Oktober 2026 dafür auf einen Freitag.
  • Im Vergleich der letzten zehn Jahre wächst die Zahl der Nächtigungen im Sommer schneller als im Winter, wobei es über das gesamte Jahr hinweg (außer im November) ein kontinuierliches Wachstum gibt. Österreich ist für ungarische Gäste eine Ganzjahresdestination. Zudem wird die Destinationswahl in Österreich vielfältiger und das Interesse an den westlichen Bundesländern steigt.
  • In den Wintersport-Monaten sinkt die Aufenthaltsdauer. Die Tendenz geht zu mehreren langen Ski-Wochenenden anstatt einer ganzen Skiwoche. Im Sommer steigt die Nachfrage nach Erholungsurlaub am Berg oder See kontinuierlich. Darüber hinaus zeigt sich großes Potenzial für die Teilnahme an Breitensport-Events als Kurzreise-Option zwischendurch.