Der Tourismusausblick mit Stand Oktober 2023: Rezession erwartet – weiterhin stabiles Interesse an Auslandsurlauben, jedoch mit Anpassung an Inflation – guter Winter für Österreich erwartet, aber mit Unsicherheiten
Wirtschaft & Gesellschaft
Die Wirtschaftsaussichten trüben sich zunehmend ein. Laut neuester Prognose der schwedischen Regierung steuert das Land in eine tiefere Rezession als noch im Juni 2023 erwartet.
Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Lage mit hoher Inflation, steigenden Zinsen und einer schwachen Schwedischen Krone erwartet die Regierung für das Jahr 2023 nun eine Schrumpfung der Wirtschaft um 0,8%.
Die Inflation in Schweden geht zurück, sie lag im August bei 7,5% (im Juli bei 9,3%).
Unabhängig von der sich eintrübenden wirtschaftlichen Lage bleibt die Arbeitslosenrate nahezu unverändert. Zahlreiche Unternehmen bemühen sich, ihre Mitarbeiter:innen zu behalten, weshalb die Arbeitslosenquote voraussichtlich bis 2025 nicht über 8,3% ansteigen wird.
Tourismus & Trends
Trotz anhaltend hoher Inflation, hoher Zinssätze und anderer weltweiter Unsicherheiten ist deutlich zu erkennen, dass die Schwed:innen nach wie vor planen, Urlaub zu machen, und zwar sowohl in Schweden als auch im Ausland.
Laut einer Umfrage von Visit Sweden hat die Inflation allerdings Auswirkungen auf die Reisepläne vieler Schwed:innen. Die Mehrheit der Befragten gab an, aufgrund der Inflation Veränderungen in ihren Reisegewohnheiten vorzunehmen, darunter verzögerte Buchungen, geringere Ausgaben und vermehrte Überlegungen, innerhalb Schwedens zu reisen. Besonders jüngere Menschen zwischen 18 und 39 Jahren sind von diesen Anpassungen betroffen.
51% planen, in den kommenden sechs Monaten eine Auslandsreise zu unternehmen. Das Interesse an Auslandsreisen liegt weiterhin stabil über 50%, wie es seit Februar 2022 der Fall ist. Die beliebtesten Reiseziele sind neben Schweden auch Spanien und Großbritannien.
Nur 30% planen, in den nächsten sechs Monaten einen Urlaub in Schweden zu verbringen (im Mai waren es 40%).
Urlaub in Österreich
Die anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen machen eine Prognose über das Wintergeschäft schwierig. Zwar ist unsere besser verdienende Zielgruppe im Winter traditionell resilient gegenüber Wirtschaftsabschwüngen, eine Unsicherheit aber bleibt.
Der Direktzug „Snälltåget“ verbindet ab Dezember wieder Malmö in Südschweden (Verbindung von Stockholm möglich) mit mehreren Orten in Österreich (Direktverbindung nach Salzburg, Zell am See-Kaprun, Kitzbühel und Innsbruck). Aufgrund der hohen Nachfrage wird die Saison verlängert (Weihnachten bis Ostern) und in der Ferienwoche von 26. Februar bis 3. März 2024 (KW 9/2024) eine Direktverbindung von Stockholm angeboten.
Ein großer Reiseveranstalter berichtete uns, dass die Buchungslage dem Niveau von 2022 um diese Zeit entspricht, was als sehr positiv bewertet werde. Die Buchungen in Bad Gastein und St. Anton seien ähnlich wie im Vorjahr, Ischgl liege bei +25% und Schladming zeige eine gute Buchungsentwicklung. Lech Zürs und Zell am See lägen leicht unter dem Vorjahr.
Der Reiseveranstalter Sunweb ist ein bedeutender Akteur im Bereich Skireisen in den Niederlanden, in Belgien, Frankreich und Dänemark und startet im Winter auch in Schweden mit Österreich im Programm durch.