Der Tourismusausblick mit Stand April 2024: hohe wirtschaftliche Dynamik – erste Slow-Food-Konferenz – Schengenraum: Kontrollen an den Luft- und Seegrenzen wurden aufgehoben
Wirtschaft & Gesellschaft
Rumänien ist ein attraktiver Markt mit einer sehr hohen wirtschaftlichen Dynamik und einer mittelfristig stark steigenden Inlandsnachfrage. Das Land profitiert von umfangreichen Investitionen und zeigt eine positive Entwicklung in Wirtschaft und Konsumverhalten. Die Inflation, die sich verlangsamt, wird voraussichtlich weitersinken. Die wirtschaftlichen und kulturellen Verbindungen zu Österreich sowie die fortschreitenden Entwicklungen im Schengen-Beitritt deuten auf eine konstruktive Zukunft hin. Der Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2023 von 2,1% liegt deutlich über dem EU-Schnitt.
2024 ist ein Sonderjahr mit 4 Wahlen.
Die EU investiert stark in die Modernisierung des Landes. In der aktuellen Förderperiode 2021–2027 stehen Rumänien EU-Mittel von bis zu rund 100 Milliarden Euro zur Verfügung.
Der lokale Währungskurs ist seit vielen Jahren stabil, viele Transaktionen werden in Euro abgewickelt, obwohl die Überweisungen in Lei durchgeführt werden, ein Währungswechsel ist jedoch nicht früher als in 5 Jahren zu erwarten.
Nach einem durchschnittlichen Wert im Jahr 2022 von 13,8% im Jahresschnitt verlief die Teuerungsrate im Jahr 2023 mit 10,4% zwar etwas moderater, aber immer noch auf sehr hohem Niveau. Im Jahr 2024 sollte aber mit prognostizierten 5% wieder etwas Entspannung eintreten.
Bis Ende 2024 wird in Rumänien der Bestand an modernen Einzelhandelsflächen auf 4,5 Millionen Quadratmeter anwachsen. Gleichzeitig stiegen die Einzelhandelsumsätze im Februar um 12,2% gegenüber dem Vorjahr, eine allgemeine Expansion im Immobilien- und Automobilsektor sowie im HoReCa-Bereich ist eindeutig zu beobachten.
Tourismus & Trends
Obwohl Nachhaltigkeit angesichts der vielen Aufgaben, mit denen Rumänien konfrontiert ist, immer noch kein vorherrschendes Thema darstellt, werden einige Tendenzen aus dem Bereich Sustainability gern übernommen und lokal belebt. So findet im Mai 2024 die erste Slow-Food-Konferenz statt.
Ab dem 15. Juni wird die Fluggesellschaft Fly Lili vom Flughafen in Brasov, Zentralrumänien, Flüge nach München, Nürnberg, Stuttgart, Rom, Thessaloniki und Istanbul anbieten. Weitere Strecken sollen im Juli und später, gegen Ende des Jahres, hinzugefügt werden.
Die Plattform Vola.ro hat 2024 ihre Trendbeobachtungen veröffentlicht und dabei folgende Tendenzen hervorgehoben: Musiktourismus, Wellness-Retreats, Astrotourismus, Solo Travel sowie Sommerurlaube zum Abkühlen. Zudem wird ein zunehmender Unterschied zwischen kurzen Städtereisen und langen, intensiven Urlauben beobachtet.
Die rumänischen Gäste genießen Auslandsreisen und probieren dabei immer öfter auch neue Urlaubsarten aus.
Urlaub in Österreich
Die im April eingeführten Direktflüge von Wizz Air von Bukarest nach Salzburg erfreuen sich bereits großer Beliebtheit.
Die Kontrollen an den Luft- und Seegrenzen zwischen Rumänien und dem Schengen-Raum wurden abgeschafft. Die diesbezügliche Initiative Österreichs hat die Stimmung gegenüber Österreich leicht entspannt. Premierminister Marcel Ciolacu äußerte sein Vertrauen, dass die Kontrollen an den Landesgrenzen bis Ende 2024 aufgehoben werden.
In Österreich lebten Anfang 2024 offiziell rund 153.300 rumänische Staatsbürger:innen und bilden damit nach den Deutschen die zweitgrößte ausländische Staatengruppe. Die Kenntnisse der rumänischen Bevölkerung über Österreich sind dadurch oft überdurchschnittlich gut und von vielen persönlichen Geschichten geprägt.
Nur eine Minderheit lässt ihre Wahl der Urlaubsdestination von der politischen Stimmung beeinflussen. Die rumänischen Gäste erkunden weiterhin Österreich und entdecken die ihnen bisher weniger bekannten Bundesländer: Niederösterreich, die Steiermark, Tirol und das Burgenland haben in den letzten 2 Sommersaisonen Rekordzahlen punkto rumänische Tourist:innen erlebt. Auch Wien zieht immer mehr rumänische Tourist:innen an – als eine grüne Stadt mit zahlreichen Möglichkeiten zum Abkühlen und mit einem starken Kulturprogramm.