Japan Tourismusausblick

Japan: Tourismusausblick

Der Tourismusausblick mit Stand Oktober 2023: moderate Wirtschaftsentwicklung – größere Reiselust, aber hohe Flugpreise – Anfragen in Reisebüros zu Österreich-Urlaub nehmen zu

Wirtschaft & Gesellschaft 

  • Die Abwertung des Yens setzt sich fort, der Dollar-Yen-Wechselkurs überstieg vorübergehend die 150-Yen-Marke. 
  • Die Gesamtbevölkerungszahl Japans ist seit ihrem Höchststand von 128,08 Millionen Menschen im Jahr 2008 rückläufig. Bevölkerungsrückgang und Überalterung führen zu einem Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Der demografische Wandel stellt damit das bestehende Sozialversicherungssystem vor große Herausforderungen. 
  • Die Kritik aus China sowie das Einfuhrverbot für japanische Meeresfrüchte als Antwort auf das Ableiten von aufbereitetem Kühlwasser der Atomkraftwerksanlagen in Fukushima in den Pazifik setzt sich weiter fort.  
  • In dem monatlichen Wirtschaftsbericht für August 2023 betitelt die Regierung die aktuellen Wirtschaftsentwicklungen als „moderat“, die Erholungsentwicklungen seien auf die Auswirkungen verschiedener politischer Maßnahmen zurückzufuhren. Die Beschäftigungs- und Einkommenssituation habe sich verbessert, allerdings würden Abschwünge in ausländischen Volkswirtschaften, die Auswirkungen der weltweiten Straffung der Geldpolitik sowie die Sorgen über die Entwicklungen der chinesischen Wirtschaftslage ein Abwärtsrisiko für die japanische Wirtschaft darstellen. Besondere Aufmerksamkeit müsse den Auswirkungen von Inflation und den Schwankungen auf den Finanz- und Kapitalmärkten geschenkt werden. 

Tourismus & Trends 

  • In einer Umfrage von TripAdvisor gaben 70% der japanischen Reisenden an, im Herbst 2023 (1. September bis 30. November) eine Inlands- und/oder Auslandsreise zu planen, was einen Anstieg von etwa 20% gegenüber dem Vorjahr ausmacht. Nach den Reisekosten befragt, antworteten 19% der Reisenden, dass sie diesen Herbst im Vergleich zum Vorjahreszeitraum „erheblich mehr“, und 44% der Reisenden, dass sie „etwas mehr“ ausgeben würden (mit insgesamt 63% ein deutlicher Anstieg zum Vorjahreswert). Die beliebtesten Ziele im Ausland sind Seoul, Honolulu und Bangkok, in Europa Paris und London. 
  • Die Abwertung des Yens kommt der Entwicklung des Inbound-Tourismus Japans zugute, Hotels und touristische Einrichtungen sind dadurch allerdings mit einer starken personellen Unterbesetzung konfrontiert. Flüge und Hotels sind bei Auslandsreisen sehr teuer, so ist der Preis für Pauschalreisen aktuell selbst bei Economy-Flügen aufgrund der begrenzten Sitzplätze ebenso hoch wie in der Business Class. 
  • Die Einführung des Europäischen Reiseinformations- und -genehmigungssystems (ETIAS), die für 2024 geplant war, wurde erneut verschoben. Ursprünglich war die Etablierung bereits für 2021 vorgesehen gewesen, hatte sich allerdings aufgrund diverser Herausforderungen bereits mehrfach verzögert. Als neues Startdatum hat die EU den Mai 2025 festgelegt, weitere Verschiebungen seien allerdings weiterhin möglich. 

Urlaub in Österreich 

  • Die Strecke Wien–Tokio der Austrian Airlines besteht nur im Sommer, die Wien-Strecke der ANA ist weiterhin ausgesetzt. Nach Angaben des Leiters der ANA-Filiale Wien hofft man auf eine Wiederaufnahme des Direktflugs im nächsten Frühjahr, allerdings hänge diese Entscheidungen stark von den Entwicklungen des Kriegs gegen die Ukraine ab. 
  • Incentive-Reisen für Unternehmen kehren allmählich zurück. Anfragen zu Weihnachtsmarktführungen und Flusskreuzfahrten auf der Donau häufen sich.  
  • Reisen nach Österreich zu anderen Zwecken als Besichtigungen, wie zum Beispiel Konzertreisen und Studienreisen, erholen sich rasch. Auch Anfragen über Reisebüros nehmen zu.