Italien Tourismusausblick

Italien: Tourismusausblick

Der Tourismusausblick mit Stand April 2025: Tourismus und Dienstleitungen sind Wachstumstreiber – Reiselust bleibt hoch – Reisen in der Nebensaison – weniger bekannte Reiseziele

Wirtschaft & Gesellschaft 

  • Gesellschaft & Stimmung: Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen zeigt sich Italiens Gesellschaft 2025 stabil. Debattiert wird über die Investitionen aus dem Aufbau- und Resilienzplan (PNRR), den Bürokratieabbau, die hohen Lebenshaltungskosten und die Nachhaltigkeit. Großereignisse wie Olympia 2026 und das Heilige Jahr 2025 sorgen für vorsichtigen Optimismus.
  • Wirtschaft & Regionen: Nach einem Wachstum von +0,5% im Jahr 2024 wird für 2025 eine Erholung auf +0,9% erwartet. Tourismus und Dienstleistungen bleiben Wachstumstreiber, die Inflation sinkt auf 1,6%. Die Regionen Lombardei, Venetien und Emilia-Romagna sind führend, was den Export, die Industrie 4.0 und Innovationen betrifft.
  • Arbeitsmarkt & Kaufkraft: Die Arbeitslosenquote liegt bei 7,5%, im Norden deutlich niedriger. Trotz hohem Privatvermögen bleibt die Kaufkraft unter Druck.
  • Investitionen & Großprojekte: Der PNRR (190 Milliarden Euro) und Olympia 2026 fördern Infrastruktur, Mobilität, Tourismus und Energie. Italien will sich als europäische Energiedrehscheibe positionieren („SoutH2 Corridor“).
  • Digitalisierung & Innovation: Mit über 13 400 Start-ups baut Italien seine Position als Tech-Standort aus – insbesondere in den Städten Mailand, Bologna und Turin.

         (Quelle: Außenwirtschaftscenter Mailand, Wirtschaftsbericht. Italien.) 

Tourismus & Trends 

  • Die Reiselust bleibt hoch: Über 50% der Italiener:innen planen im Frühling 2025 eine Reise, besonders aktiv sind die 18- bis 34-Jährigen. (Quelle: People Insight Lab mit YouGov Italia). Die Motivationen sind Erholung, Tapetenwechsel und das Entdecken neuer Orte.
  • Wahl des Reiseziels: Relevante Kriterien sind das Preis-Leistungs-Verhältnis, die Erreichbarkeit und persönliche Vorlieben (z. B. Natur und Kultur). Gefragt sind Qualität, Komfort und authentische Erlebnisse. (Quelle: Skyscanner Travel Trends Report 2025).
  • Buchungsverhalten polarisiert: Es gibt sowohl mehr Frühbucher:innen als auch eine Zunahme an Last-Minute-Buchungen – Preisbewusstsein und Inflation treiben beide Entwicklungen. (Quelle: People Insight Lab)
  • Reiseformen & Erlebnisse: Gruppenreisen – etwa zu Sportevents – nehmen zu, vor allem bei den 25- bis 34-Jährigen. Im Trend sind Slow Travel, nachhaltige Wellnessreisen, immersive Kulturerlebnisse, Astro-Tourismus und gamifizierte Reiseformate. (Quelle: Skyscanner)
  • Neue Reiseimpulse: Gefragt sind weniger bekannte Reiseziele und personalisierte Erlebnisse – das „authentische Eintauchen“ in Kultur und Lifestyle steht hoch im Kurs. (Quelle: Skyscanner)
  • Saisonentzerrung: 75% der Italiener:innen ziehen Reisen in der Neben- und Zwischensaison in Betracht, vor allem wegen des besseren Preis-Leistungs-Verhältnisses (78%) und um den Menschenmassen zu entfliehen (65%). (Quelle: Marriott Bonvoy)
  • Coolcation & Nachhaltigkeit: Frische Bergregionen, alpine Seen, Wellness in angenehm kühlem Klima – „Coolcation“ wird zur beliebten Sommeralternative. Nachhaltigkeit ist ein zentrales Entscheidungskriterium: plastikfrei, umweltfreundlich, lokal und bewusst. (Quelle: Skyscanner)

Urlaub in Österreich 

  • Italienische Reiseveranstalter berichten von guten Buchungen für den Frühling und den Frühsommer, besonders im Städte- und Kultursegment. Für den Sommer ist die Nachfrage spürbar, viele Buchungen erfolgen allerdings kurzfristig. Reisebüros verzeichnen allgemein steigende Buchungszahlen. Gruppenreisen laufen an, stoßen jedoch zunehmend auf Kapazitätsengpässe in Österreich.
  • Im Kulturreisesegment gibt es eine weiterhin starke Nachfrage. In Österreich bleiben Wien, Salzburg, Innsbruck und Graz Favoriten. Zusätzlich wächst das Interesse an noch unbekannteren Kulturerlebnissen in Österreich.
  • Zugreisen liegen bei den italienischen Reisekonsument:innen weiterhin im Trend. Die ÖBB Railjets über den Brenner (Bologna–Innsbruck) stärken das Angebot an nachhaltigen Anreiseformen. Neue Flüge wie Forlì–Wien (Go To Fly) erweitern das Potenzial für Wien und darüber hinaus, speziell für die Steiermark und Kärnten.
  • Bergurlaub als begehrte Sommeralternative: Angesichts immer heißerer Sommer in Italien steigt die Nachfrage nach Urlaubsorten mit angenehmerem Klima. Der Trend zur „Coolcation“ ist in italienischen Medien omnipräsent. Besonders gefragt sind Badeseen, leichte Wanderungen, regionale Kulinarik und klimabewusste Unterkünfte. Das bietet große Chancen, um neue Zielgruppen für den Sommerurlaub in Österreich zu gewinnen.
  • Die Bauarbeiten an der Luegbrücke auf der Brennerautobahn können im Sommer zu Einschränkungen und Verzögerungen führen – hier empfiehlt sich frühzeitige eine Kommunikation und Bewerbung von Bahn-Alternativen.