Frankreich Tourismusausblick

Frankreich: Tourismusausblick

Der Tourismusausblick mit Stand Oktober 2025: stabile Wirtschaft – bewusstere Urlaubsplanung, aber kein Verzicht auf Urlaub – City Breaks und Skiurlaub – gehobener Anspruch

Wirtschaft & Gesellschaft 

  • Moderates Wachstum: Trotz politischer Unsicherheiten erweist sich die französische Konjunktur als robust. Für 2025 wird ein BIP-Wachstum von rund 0,7–0,8% erwartet. 2026 dürfte sich eine leichte Beschleunigung einstellen (Prognosen Banque de France/ INSEE).
  • Inflationsberuhigung: Die Teuerungsrate ist bis Mitte 2025 auf unter 1% gefallen. Dank spürbarer Lohnzuwächse erholt sich die reale Kaufkraft der Haushalte nach langer Durststrecke (+1% im Jahr 2025) (INSEE).
  • Stabiler Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote lag mit rund 7,5% im zweiten Quartal 2025 nahe dem historischen Tiefststand der letzten 40 Jahre. Gleichzeitig erreicht die Beschäftigungsquote der 15 bis 64-Jährigen einen historischen Höchstwert von 69,6% – ein weiteres Zeichen wirtschaftlicher Stabilität (vgl. INSEE, 2025). (INSEE)
  • Verbraucher:innenstimmung: Das Konsumklima bleibt noch verhalten. Der INSEE-Vertrauensindex lag im Sommer 2025 lediglich bei etwa 88 Punkten (unter dem langjährigen Mittel von 100). Entsprechend dürfte der traditionell hohe Privatkonsum nur um etwa +0,4% wachsen (nach +1% 2024). Dienstleistungen und Erlebnisse bleiben gefragt, während größere Anschaffungen häufig verschoben werden. (INSEE)
  • Gesellschaftliche Themen: Geopolitische Unsicherheiten, Regierungsziele 2026, Fiskalreformen, hohe Lebenshaltungskosten und klimapolitische Fragen bestimmen die öffentliche Diskussion.

Tourismus & Trends

  • Bewusstere Urlaubsplanung: Laut Atout France verreisen die Einwohner:innen Frankreichs weiterhin zahlreich, planen ihren Urlaub aber bewusster. Manche verkürzen die Aufenthaltsdauer oder wählen alternativer Destinationen, Reisen und Freizeitaktivitäten bleiben zentrale Bestandteile des Lebensstils. Um das Urlaubserlebnis zu bewahren, wird eher im Alltag gespart.   
  • Positiver Buchungstrend mit Fragezeichen: Für das letzte Quartal 2025 meldet die Reisebranche dank Frühbuchungen einen positiven Buchungsstand. Eine positive Entwicklung gibt es auch bei Luxusreisen, maßgeschneiderten individuellen Reisen sowie Kleingruppen. Gleichzeitig bleibt die Branche vorsichtig, da dies nicht automatisch auf eine starke Wintersaison hindeuten muss.
  • Potenzial durch Sparquote: Trotz Preissensibilität bleibt die Reiselust hoch. Die überdurchschnittlich hohe Sparquote der Einwohner:innen Frankreichs birgt mittelfristig erhebliches Potenzial, Erspartes in Urlaubsreisen zu investieren. Der durchschnittliche Warenkorb bleibt auf hohem Niveau, getrieben von Preissteigerungen.
  • Herbst & Winter 2025/26: City Breaks, thematische Wochenenden (v. a. Weihnachtsmärkte bzw. Reisen zum Jahreswechsel) und Kurzurlaube gewinnen an Beliebtheit. Skiurlaub bleibt stark gefragt, zunehmend wird Aktivurlaub (Schnee/Natur) kombiniert mit Erholung, Wellness und Retreat-Angeboten.
  • Slow Travel und Nachhaltigkeitsaspekte entwickeln sich vom Nischenthema zu einem festen Bestandteil der Urlaubsentscheidung.

(Quellen: L'echo tourtistque, KI-generiert aus Press iftm, europ-assistance, oneyTendance Hotellerie)

Urlaub in Österreich 

  • Winterpotenziale: Laut der Winterpotenzialstudie ziehen 12% der Einwohner:innen Frankreichs, die für den Winter eine Urlaubsreise planen, Österreich als Reiseziel in Betracht – das entspricht rund 4 Mio. Menschen.
  • Stabile Nächtigungszahlen: Die Wintersaison aus Frankreich hat sich in den vergangenen Jahren stabil gezeigt, in einigen Segmenten sind sogar leichte Zuwächse erkennbar. Besonders der Städtetourismus erfreut sich ungebrochener Beliebtheit: Rund die Hälfte der französischen Wintergäste interessiert sich für Weihnachtsmärkte, Kulturveranstaltungen und Museumsbesuche. Gleichzeitig ist auch der Wintersport ein wichtiger Reiseanlass: Etwa 30% der französischen Gäste verbringen ihren Aufenthalt in Österreich im Rahmen eines Ski- oder Winterurlaubs.
  • Tagesausgaben: Auch in ökonomischer Hinsicht bleibt der französische Markt bedeutsam: Die durchschnittlichen Tagesausgaben betragen im Winter 249 Euro pro Person (ohne Anreise) und verdeutlichen den Wert dieser Gästesegmente für die österreichische Tourismuswirtschaft. Besonders die hohe Affinität zu Qualitätsunterkünften stützt dieses Bild: 44% der französischen Wintergäste übernachten in 4-Sterne-Hotels, was den gehobenen Anspruch und die Zahlungsbereitschaft klar hervorhebt.

         (Quellen: T-Mona, Statistik Austria)