Der Tourismusausblick mit Stand Oktober 2025: Wirtschaftswachstum und Deflationsgefahr – jüngere Reisende mit Erlebnisorientierung – Social Media sehr wichtig – digitale Convenience – auch in Österreich klarer FIT-Trend
Wirtschaft & Gesellschaft
China strebt für 2025 ein Wirtschaftswachstum von etwa 5% an. Ökonomische Unsicherheiten – etwa durch internationale Handelsspannungen – könnten das reale Wachstum laut Prognosen auf etwa 4,5% drücken.
Der Immobilienmarkt – einst zentral für Wohlstand und Investitionen – steckt in der Krise: Hauspreise fallen, Projekte bleiben zum Teil unvollendet und viele Kommunen leiden, da die Einnahmen aus Landverkäufen wegbrechen. Gleichzeitig sind die Schulden lokaler Regierungen hoch, die fiskalischen Spielräume gering.
Es besteht Deflationsgefahr: Preise (insbesondere Produzentenpreise) sinken oder stagnieren; Immobilienwertverluste schwächen das Vertrauen der Haushalte. Konsumausgaben steigen nur moderat.
Demografischer Wandel & Arbeitsmarktprobleme: Die Bevölkerung schrumpft, die Erwerbsquote sinkt. Besonders betroffen sind Jugendliche, Wanderarbeiter:innen und informell Beschäftigte.
Technologie, Innovation & Staatsintervention: China investiert gezielt in Zukunftstechnologien wie KI, erneuerbare Energien, moderne Fertigung, um die Abhängigkeit von globalen Lieferketten zu reduzieren. In vielen Bereichen wurde China innerhalb kurzer Zeit zum Weltmarktführer.
Tourismus & Trends
Starke Erholung und Wachstum im Outbound: Die Zahl der Auslandsreisen chinesischer Tourist:innen stieg 2024 aufüber 145 Mio., bei einem Ausgabenvolumen von rund 5,75 Bio. Yuan (etwa 747,5 Mrd. Euro) – ein Plus von etwa 17% gegenüber 2023.
Jüngere Reisende und Erlebnisorientierung: Ein großer Teil der Outbound-Reisenden kommt aus jüngeren Generationen (Gen Z und Millennials). Sie bevorzugen Erfahrungen wie Kulinarik, Natur, Kultur, Authentizität statt bloßer Sightseeing-Programme. Es gibt eine zunehmende Nachfrage nach unabhängigen bzw. selbst geplanten Reisen (FIT) statt klassischer Gruppenreisen.
Kurzstrecken und nahe gelegene Destinationen beliebt: Destinationen in Südostasien, Japan und Korea profitieren besonders stark – aufgrund geringerer Reisekosten, geografischer Nähe und häufig erleichterter Visapolitik. Gleichzeitig wächst das Interesse an Fernzielen, Luxusreisen und Themenreisen, sobald Budget und Zeit es erlauben.
Digitalisierung & Flexibilität bei Planung und Buchung: große Bedeutung von Social Media, Influencer*innen-Marketing und Plattformen wie Xiaohongshu, Douyin Trip.com etc., sowohl zur Inspiration als auch zur Buchung.
Inbound- und Inlandstourismus entwickeln sich positiv, insbesondere durch Visaerleichterungen und eine hohe Reisetätigkeit an großen Feiertagen wie der „Golden Week“.
Urlaub in Österreich
Das Wachstum aus China in diesem Jahr beträgt durchschnittlich 15%. Mit Jahresende dürften rund 60% des Vor-Corona-Niveaus erreicht worden sein. Die Aufenthaltsdauer ist um etwa 15% gestiegen.
Der Trend zu Individualreisen (FIT) zeigt sich auch in Österreich deutlich. Die Gäste werden jünger und digitale Convenience spielt zunehmend eine wichtige Rolle.
Wien – und somit Kunst und Kultur – bleibt die unangefochtene Nummer eins in der Beliebtheit chinesischer Tourist:innen in Österreich und konnte seinen Marktanteil sogar noch ausbauen.
Tirol gewinnt mit seinen Outdoormöglichkeiten und Erlebnissen in der Natur an Bedeutung, was dem Wunsch nach mehr Bewegungs- und Erlebnismöglichkeiten in der Natur entspricht.
Winter, Schnee und Ski werden zunehmend nachgefragt, wenn auch noch auf geringem absoluten Niveau.