Der Tourismusausblick mit Stand Oktober 2025: sinkende Energiepreise – Ziel ist höhere Beschäftigungsquote – mehr fix geplante Winterreisen – Österreich in Flandern sehr beliebt – Höhe der Skipasspreise ist Thema in den Medien
Wirtschaft & Gesellschaft
Im September verzeichnete Belgien einen leichten Anstieg der allgemeinen Inflation auf 2,12% im Vergleich zu 1,91% im August und 1,92% im Juli. Der Rückgang der Energiepreise setzte sich fort und fiel auf -1,48%, nach -0,75% im August und -1,86% im Juli. Die Inflation im Bereich Dienstleistungen und Mieten blieb nahezu stabil (von 3,96% im August auf 3,97% im September). Im Gegensatz dazu zogen die Lebensmittelpreise leicht an, und zwar von 2,42% im August auf 3,32% im September. (Quelle: statbel.fgov.be)
Im zweiten Quartal 2025 lag die belgische Beschäftigungsquote unter den 20- bis 64-Jährigen bei 73,3%. Die Arbeitslosenquote unten den 15- bis 64-Jährigen wird auf 5,9% geschätzt. Flandern schneidet deutlich besser ab mit 77,8%, gegenüber 68,4% in Wallonien und 64,4% in Brüssel. Besonders die 55- bis 64-Jährigen sowie die Frauen tragen zum positiven Trend bei. (Quelle: statbel.fgov.be)
Die neue föderale Regierung strebt bis 2029 eine Beschäftigungsquote von 80% an. Ein zentrales Element ist die zeitliche Begrenzung des Arbeitslosengeldes auf maximal zwei Jahre, um mehr Menschen in Beschäftigung zu bringen. (Quelle: vrt.be)
Tourismus & Trends
Im ersten Quartal 2025 wurden insgesamt 5,3 Mio. Reisen unternommen – entweder innerhalb Belgiens oder ins Ausland. Davon entfielen 3,7 Mio. auf Auslandsreisen und 1,6 Mio. auf Inlandsreisen. Drei Mio. Reisen führten in ein anderes EU-Land, 0,3 Mio. in ein europäisches Land außerhalb der EU und 0,4 Mio. in ein außereuropäisches Land. 91,4% aller Reisen dienten privaten Zwecken (Urlaub, Familienbesuche, persönlichen Anlässen), während 0,5 Mio. Reisen geschäftlicher Natur waren. (Quelle: statbel.fgov.be)
Die Winterpotenzialstudie der Österreich Werbung mit 1 000 befragten Flam:innen liefert weitere Einblicke in die Urlaubspläne für den kommenden Winter (November 2025 bis April 2026). Nur etwa ein Drittel gab an, keine Winterreise geplant zu haben, während die überwiegende Mehrheit eine Reise in Betracht zieht: 16% sagten: „Ja, aber die Destination ist noch ungewiss.“ 26% antworteten: „Ja, mit sicherer Destination.“ Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil derjenigen, die eine Winterreise fest einplanen, von 48% auf 52% gestiegen. (Quelle: Winterpotenziale 2025/26)
Skandinavien gewinnt bei Wintersportler:innen zunehmend an Beliebtheit – vor allem wegen der absoluten Schneesicherheit, der geringen Touristenzahlen, der kurzen Wartezeiten an den Liften und der unberührten Natur. Nachteile sind die niedrigen Temperaturen im hohen Norden, die geringere Anzahl an Pistenkilometern, kleinere Pisten, die erschwerte Erreichbarkeit: Die Fahrt mit dem Auto von Brüssel dauert fast 20 Stunden. Auch was Größe und Atmosphäre betrifft, können die Skigebiete nicht mit den großen und – insbesondere in Österreich – oft „gemütlichen“ Skistationen in den Alpen mithalten. Auch TUI setzt in Belgien für den kommenden Winter verstärkt auf Skandinavien als Wintersportdestination: Ab dem 20. Dezember fliegt TUI jeden Samstag vom Brussels Airport nach Skandinavien, bis Ende März 2026. (Quelle: gva.be)
Urlaub in Österreich
Laut Winterpotenzialstudie schneidet Österreich bei der flämischen Bevölkerung sowohl im Segment der Festplanenden als auch im „harten Potenzial“ besonders gut ab. Der Anteil derjenigen, die ihren Winterurlaub 2025/26 in Österreich bereits fix geplant haben, liegt unverändert bei 10%, während der Anteil derjenigen, die wahrscheinlich oder ziemlich sicher nach Österreich reisen werden, von 16% auf 18% gestiegen ist. Das Gesamtpotenzial – also jene, für die eine Reise nach Österreich fest geplant, ziemlich sicher oder generell vorstellbar ist – ist im Vergleich zu den Vorjahren leicht rückläufig und fiel von 57% auf 54%. (Quelle: Winterpotenziale 2025/26)
Belgische Medien berichten über die stark gestiegenen Preise für österreichische Skipässe, insbesondere in Tirol, einem der beliebtesten Skigebiete der Flam:innen. Die Preise werden als „astronomisch“ bezeichnet. Nur die Schweiz wird als noch teurer genannt, wo ein Skipass zwischen 95 und 110 Euro kostet. (Quelle: HLN.be)
Im September nächsten Jahres startet die Deutsche Bahn mit zwei täglichen Hin- und Rückverbindungen zwischen Köln und Antwerpen über Lüttich und Brussels Airport. Es handelt sich um ICE-Hochgeschwindigkeitsverbindung, die für Reisende aus Antwerpen eine attraktive Verbesserung darstellt: Sie erhalten eine bessere Anbindung an den Nightjet ab Köln, der täglich in Richtung Österreich fährt, im Gegensatz zur weniger häufigen Verbindung ab Brüssel. In einer Pressemitteilung wurde inzwischen bestätigt, dass die Nightjets in Belgien weiterhin dreimal pro Woche zwischen Brüssel und Wien verkehren. (Quelle: vrt.be)