Wasser im Alltag präsent - lange Tradition bei Heilbädern - heute noch beliebt als Wochenendurlaub - gute Trinkwasserqualität
Schon Friedrich Smetana widmete in seiner Symphonie „Mein Vaterland“ einen Satz dem schönsten Fluss seiner Heimat, der Moldau. Tschechien ist reich an Wasser – es fehlt lediglich das Meer. Dafür gibt es unzählige kleine, nicht regulierte Flüsse, Bäche und Teiche. Dienen die Teiche in erster Linie der Karpfenzucht und setzen in der lieblichen Landschaft Böhmens und Mährens romantische Akzente, so nutzen die Tschechen ihre fließenden Wasser in erster Linie für einen stark verankerten Sport: das Kajakfahren. Bestens organisiert an den Flüssen, wo man sich die Kajake stunden- oder tageweise ausleihen kann. Doch die Meisten besitzen ihre eigenen Sportgeräte und nur ungeplant und spontan leiht man sich diese an den Einstiegsstellen aus.
Im Urlaub spielt Wasser natürlich eine Rolle – wie man an den beliebtesten Sommerurlaubsdestinationen sehen kann. Baden und Schwimmen gehören auch in Prag und den größeren Städten zum beliebten Freizeitvergnügen. Es sind heute moderne Aquaparks und deren Angebote, die genutzte werden. Das Prager Bürgertum wusste aber schon vor 100 Jahren das Angebot des 1910 gegründeten Prager Stadtbades „Golden Spa“ an der Moldau zu schätzen. Seine Blütezeit erlebte dieses Bad in den Jahrzehnten zwischen 1930 und 1960. Hier trafen sich Persönlichkeiten aus Kultur, Sport und Film zum Entspannen und zum Sport, kurz das Prager Großbürgertum verkehrte dort. Dies war dem kommunistischen Regime ein Dorn im Auge und das Bad verfiel in den folgenden Jahrzehnten. Es wurde 2006 renoviert und verfügt heute auf einem Areal von 35.000 Quadratmetern über modernste Sporteinrichtungen, Restaurants, Stand up Paddelverleih als auch über eine eigene Marina an der Moldau.
Der europäische Hochadel, das Großbürgertum, Wolfgang Goethe und Karl Marx kurten im schönsten Heilbad Mitteleuropas, in Karlsbad. Marienbad, Franzensbad, Teplitz-Schönau, wo Beethoven und Chopin vor den Kurgästen Konzerte gaben, sind weitere klassische Kurbäder, die nichts an imperialem Glanz eingebüßt haben. Für die Tschechen gehören Kurbäder in ihrer heutigen, modernen Ausprägung mit dem Spa-Erlebnis zu den beliebtesten Formen, ein romantisches oder ein erholsames Wochenende zu verbringen.
Tschechien hat unzählige Mineralwasserquellen. Tschechische Mineralwassermarken werden gerne gekauft. Prag, Pilsen, Budweis verfügen über bestes Trinkwasser. Das erklärt (neben dem Anbau von Hopfen in Nordböhmen) die hervorragende Qualität tschechischer Biere.