Sommeraussichten Schweiz

Schweiz Sommeraussichten 2019

Schwächeres Wirtschaftswachstum - Trailrunning in der Schweiz - Authentizität in Ö gewünscht, um hohes Niveau zu halten

Stotternde Weltwirtschaft

Wenn die Weltwirtschaft stottert, spürt das auch die kleine, exportorientierte Schweiz. Eine Rezession ist nicht zu befürchten – noch boomt die Schweizer Wirtschaft – aber die Konjunktur wird 2019 in geringerem Tempo wachsen als 2018. Verantwortlich dafür sind die schwächere Weltkonjunktur, wachsende Handelskonflikte und politische Unsicherheiten, zum Beispiel um den Brexit. Im Vergleich zu 2018 ist der Schweizer Franken wieder erstarkt und pendelt seit dem Herbst zwischen 1,13 und 1,14 Franken pro Euro. Die Prognosen des BIP-Zuwachses von den offiziellen Stellen liegen für 2019 zwischen 1,2 % und 1,6 %.

Zuwächse im Inlandstourismus

Der Inlandstourismus in der Schweiz hat im Sommer 2018 erneut zugelegt. Zum Wachstum von 3,1 % Übernachtungen tragen ausländische Herkunftsmärkte stärker bei (+3,6 % – höchste absolute Zuwächse aus USA, China, Indien) als die inländische Nachfrage (+2,4 %). Das Kalenderjahr 2018-Wachstum liegt mit 3,8 % sogar noch etwas höher. Österreich konnte seine Marktanteile in der Schweiz nicht ausbauen (Sommer 2018: -1,1 % Übernachtungen). Dazu beigetragen haben u. a. die Fußball-WM sowie das schöne Wetter und die hohen Temperaturen. Dass viele Schweizer in die heimischen, kühlen Berge flohen, zeigen die Zahlen der Seilbahnen Schweiz: +17 % Ersteintritte, +14 % Umsatz.

Schweiz Tourismus setzt auf Wandern

Dass mehr Schweizer im eigenen Land bleiben, dürfte sich auch in der kommenden Saison fortsetzen. Die gebündelten Marketingaktivitäten von Schweiz Tourismus (ST) wie auch die Einzelauftritte der Destinationen und Betriebe zielen massiv auf den Inlandsgast ab. ST setzt seine Sommerkampagne „Die Natur will dich zurück“ mit einem Fokus auf Wandern, im Speziellen auf Trailrunning, fort. Andererseits haben die Bergbahnen, Destinationen und Hoteliers seit einigen Jahren gezielt in Sommer- und Herbstangebote sowie Infrastruktur wie etwa Bike-Trails, Wasserspielwelten, Erlebnisgastronomie etc. investiert und damit die Produktgestaltung wesentlich verbessert.

ST legt 2019 außerdem einen Fokus auf Wein- und Gesundheitstourismus. Bei letzterem will man die Schweiz unter den weltweit Top 5 Health Destinationen positionieren.

Österreich auf hohem Niveau

Bei den Badeferien am Meer dürfte es dieses Jahr eine Verlagerung von Spanien Richtung östliches Mittelmeer geben. Griechenland und vor allem die Türkei und Ägypten legen zu.

Nach leichten Rückgängen in den letzten beiden Sommersaisonen sind für Österreich in 2019 keine größeren Sprünge zu erwarten. Die aktuelle Buchungssituation für Österreich ist aufgrund des hohen Direktbucher-Anteils nicht einschätzbar.

Es gilt also, das bereits hohe Niveau zu halten bzw. leicht auszubauen. Nicht ignorieren dürfe man zudem so manch kritische Stimme, wonach das Preisniveau in der beliebten 4/5-Sterne-Hotellerie in den letzten Jahren stark angestiegen sei und manche Urlaubsorte riskierten, an Authentizität zu verlieren.

Verkehrsverbindungen

Mit den bestehenden Verbindungen der Bahn (tagsüber alle zwei Stunden, zwei Nacht- und Autoreisezüge) und dem Flugzeug (direkt nach Wien und Graz) ist Österreich auch abseits des motorisierten Individualverkehrs gut angebunden. Potenzial gibt es hingegen bei den Flug-Anschlussmöglichkeiten in die Landeshauptstädte und beim innerregionalen öffentlichen Verkehr. Hier wäre gerade für Kurzreisende die leichte und schnelle Erreichbarkeit entscheidend.