Südostasien Nachhaltigkeit

Südostasien: Nachhaltigkeit

  • In den Regierungen ist auf jeden Fall das Bewusstsein eingekehrt, dass man die großen Probleme mittelfristig nur mit nachhaltigen Entwicklungen lösen kann.
  • In den wohlhabenden und gebildeten Oberschichten ist ebenfalls ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit entstanden.
  • In Südostasien ist Nachhaltigkeit ein Megatrend, der gut angenommen wird.
  • Im Tourismus, gerade in Thailand und Malaysia, ist das „Öko-Label“ zu einem positiven Qualitätssiegel geworden.

Bewusstsein bei den Regierenden vorhanden

Die Regierungen Singapurs, Thailands und Malaysias haben mit einigem Erfolg große Anstrengungen unternommen, um den „Sustainable Development Goals“ (SDGs) der Vereinten Nationen zu folgen. Diese betreffen soziale, ökonomische und ökologische Aspekte. Vor allem im sozialen und ökonomischen Bereich konnten Thailand und Malaysia in den letzten Jahren sehr gute Erfolge verzeichnen (Singapur ist in diesem Bereich ohnehin weit fortgeschritten). Auch im ökologischen Bereich konnten in einigen Feldern große Fortschritte erzielt werden. In den Regierungen ist auf jeden Fall das Bewusstsein eingekehrt, dass man die großen Probleme mittelfristig nur mit nachhaltigen Entwicklungen lösen kann. In den wohlhabenden und gebildeten Oberschichten ist ebenfalls das Bewusstsein entstanden, dass ein Umdenken und eine nachhaltige ökologische Haltung notwendig sind. Ein Problem bleibt das teilweise große Gefälle zwischen Arm und Reich bzw. Gebildeten und weniger gut Gebildeten. Die ärmeren Schichten wissen oft schlicht nicht Bescheid bzw. können es sich in ihrem täglichen Leben nicht leisten, z. B. Müll zu vermeiden, ihn zu trennen, ihn entsprechend zu versorgen etc.

Von Abfall bis Verkehr

Nichtsdestotrotz unternehmen die lokalen Regierungen in den Metropolen große Anstrengungen, um das Stadtbild und -leben nachhaltiger zu gestalten. Das zeigt sich zum Teil im öffentlichen Nahverkehr, der eine Alternative zum umweltfeindlichen motorisierten Individualverkehr bieten soll. Strenge Maßnahmen gibt es in den Großstädten gegen das falsche Entsorgen von Abfällen. Die Behörden sanktionieren Fehlverhalten mit hohen Strafen. Im Lebensmittelhandel kommen zusehends mehr Produkte aus nachhaltiger Produktion bzw. mit „Öko-Label“ auf den Markt. Sie werden v. a. von der jüngeren gebildeten Schicht nachgefragt und von Menschen, die auf eine gewisse internationale Erfahrung zurückgreifen können. Das Bewusstsein um das eigene körperliche, geistige und psychische Wohl und den damit verbundenen Zusammenhang mit Umwelteinflüssen wird immer präsenter. Auch in Südostasien ist somit Nachhaltigkeit ein Megatrend, der gut angenommen wird und der aus gesellschaftlicher und nationaler Sicht zum Teil zu einer Frage der mittel- und langfristigen Existenz geworden ist (Abholzung der Regenwälder, Aufbereitung von Trinkwasser, Luftverschmutzung in den Megametropolen usw.).

Inlandstourismus und Öko-Label

Im Tourismus, gerade in Thailand und Malaysia, ist das „Öko-Label“ zu einem positiven Qualitätssiegel geworden. Egal ob Lodges im Regenwald, Cabanas am Strand, heimische Kaffeesorten in den Bars oder regionale Produkte in den Restaurants – all diese Beispiele zeigen, dass sich der Trend zur Nachhaltigkeit auch im Inlandstourismus Südostasiens widerspiegelt. Dies hat auch Auswirkungen auf die internationalen Reisetätigkeiten. Dass es im Vergleich zu Österreich, wo vor gut 35 Jahren mit der Mülltrennung begonnen wurde, natürlich auf Aufholbedarf gibt, liegt auf der Hand.