Italien Tourismusausblick

Italien: Tourismusausblick

Der Tourismusausblick mit Stand April 2024: stabile Inflation – hohe Staatsverschuldung bei hohem Nettoprivatvermögen – Entzerrung der Reisezeiten bemerkbar – Nachhaltigkeit wird wichtiger – Bleisure wird interessanter – steigendes Interesse an Unbekanntem und Überraschendem in Österreich – neue Flugverbindungen

Wirtschaft & Gesellschaft

  • Das Jahr 2022 zeigte in Italien ein Wirtschaftswachstum von 3,9%, für 2023 belief sich das Wachstum auf 0,7%. Für 2024 wird eine weitere Abschwächung mit einer Prognose für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von +0,5% erwartet.
  • Die Inflation geht kontinuierlich zurück: 2023 betrug sie 5,9%, für 2024 wird eine Stabilisierung auf 1,9% erwartet.
  • Italiens Staatsverschuldung ist die zweithöchste in der Eurozone. Nach einer stabilen Phase ist sie zuletzt wieder angestiegen und beträgt 138% des BIP. Gleichzeitig verfügen Italiens Haushalte über ein relativ großes Nettoprivatvermögen. Die Spareinlagen sind in den vergangenen Jahren um 45% gestiegen.
  • Eines der politischen Hauptthemen ist weiterhin der Aufbau- und Resilienzplan (PNRR), der mit 191,5 Milliarden Euro bestückt ist und sich auf die Investition in Zukunftsbereiche (Digitalisierung, Innovation, ökologischer Wandel, Bildung & Forschung, Kohäsion und Gesundheit) fokussiert.

Tourismus & Trends

  • Die Reisebereitschaft für das Jahr 2024 ist unter den italienischen Konsument:innen sehr hoch. Urlaub und Reisen haben weiterhin eine überdurchschnittlich hohe Konsumpriorität.
  • Die Nachfrage der Italiener:innen nach Urlaub in der Vor- und Nachsaison steigt weiter. Es ist also eine fortgesetzte Entzerrung der Reisezeiten über das ganze Jahr bemerkbar.
  • Der Outdoor-Tourismus wächst stark, besonders bei Menschen zwischen 35 und 54 Jahren. Somit gibt es weiterhin gute Chancen und Potenziale für Bergurlaub. Die durchschnittlichen Ausgaben für solche Urlaube sind höher als für traditionelle. Die Liebe zur Natur ist nicht mehr nur auf die Sommermonate beschränkt. Eine wachsende Zahl von Italiener:innen entscheidet sich dafür, die Natur auch im Herbst, Winter und Frühling zu erleben, indem vor allem Brücken- und Feiertage und Wochenenden genutzt werden.
  • Städtereisen, Kultururlaub und Rundreisen zu kulturellen Sehenswürdigkeiten bleiben sehr beliebte Nachfragesegmente der italienischen Urlauber:innen. Im Trend liegt dabei auch der Besuch von kleineren, noch unbekannten Städten, historischen und kulturellen Orten.
  • Nachhaltigkeit spielt eine immer wichtigere Rolle bei Reiseentscheidungen und die italienischen Konsument:innen sind bereit, für umweltfreundliche Reiseoptionen auch mehr auszugeben.
  • Mehr als über 50% der Italiener:innen sind an Bleisure interessiert, als daran, Business und Urlaub zu kombinieren.

Urlaub in Österreich

  • Die großen, für Österreich relevanten Reiseveranstalter sind mit den aktuellen Anfragen und Buchungen für die nächsten Frühjahrs- und Sommermonate zufrieden.
  • Das Nachfragesegment des Städte- und Kulturtourismus zeigt weiterhin eine überdurchschnittliche Entwicklung. Österreichs Städte – allen voran Wien, Salzburg, Innsbruck und Graz – zählen weiterhin zu beliebten Kulturdestinationen der Italiener:innen. Es gibt allerdings auch ein steigendes Interesse an Unbekanntem und Überraschendem in Österreich.
  • Die europäische Kulturhauptstadt 2024 Bad Ischl Salzkammergut fand bisher breites Interesse und medialen Niederschlag.
  • Weiterhin im Nachfragetrend sind Zugreisen. Die neuen ÖBB-Railjets, welche die Brennerstrecke zwischen Bologna, Verona, Bozen, Innsbruck und München befahren, sorgen seit April 2024 für modernen Komfort. Ab Herbst 2024 verkehren zudem neue ÖBB-Nightjet-Garnituren zwischen Italien und Österreich.
  • Neue Flugverbindungen: Ryanair bietet eine neue Flugverbindung von Wien nach Treviso an. Aeroitalia verbindet Wien und die mittelitalienische Stadt Ancona.