Die Schaffung von An- und Abreisemöglichkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln spielt eine entscheidende Rolle für die strategische Nachhaltigkeitsentwicklung einer Destination aus mehreren Gründen:
- Reduzierung von Umweltauswirkungen: Der Tourismussektor ist oft mit erheblichen Umweltauswirkungen verbunden, insbesondere durch den Verkehr. Wenn Reisende vermehrt auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen können, wird der Bedarf an individuellen Fahrzeugen und somit der CO2-Ausstoß und andere Schadstoffemissionen reduziert. Das trägt dazu bei, den ökologischen Fußabdruck des Tourismus zu verringern und den Klimawandel zu bekämpfen.
- Entlastung der Infrastruktur: Durch eine verstärkte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel werden Straßen entlastet, was zu einer geringeren Belastung der Infrastruktur führt. Dies ist besonders wichtig in touristisch stark frequentierten Regionen, in denen der Verkehr oft zu Staus und Engpässen führen kann.
- Erhöhung der Attraktivität für umweltbewusste Touristen: Immer mehr Reisende legen Wert auf nachhaltige Reiseoptionen und bevorzugen Ziele, die umweltfreundliche Verkehrsalternativen anbieten. Eine gut entwickelte Infrastruktur für öffentliche Verkehrsmittel kann daher dazu beitragen, dass eine Destination für diese Zielgruppe attraktiver wird.
- Stärkung der regionalen Wirtschaft: Die Förderung von öffentlichen Verkehrsmitteln kann auch die regionale Wirtschaft stärken, indem sie den Einheimischen und Touristen eine bequeme und erschwingliche Möglichkeit bietet, lokale Unternehmen und Sehenswürdigkeiten zu erreichen. Dadurch profitieren nicht nur große touristische Unternehmen, sondern auch kleinere lokale Betriebe und Dienstleister.
- Langfristige Wettbewerbsfähigkeit: Destinationen, die frühzeitig in nachhaltige Infrastrukturen investieren und umweltfreundliche Verkehrslösungen fördern, sind langfristig wettbewerbsfähiger. Sie können besser auf die wachsenden Anforderungen einer nachhaltigkeitsbewussten Reisegesellschaft reagieren und sich so als verantwortungsbewusste und zukunftsorientierte Reiseziele positionieren.
Zusammenfassend trägt die Schaffung von An- und Abreisemöglichkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln dazu bei, die negativen Auswirkungen des Tourismus zu reduzieren, die Attraktivität einer Destination zu steigern und langfristige ökonomische, soziale und ökologische Vorteile zu erzielen.
Maßnahmen können umfassen:
- Messung des Prozentsatzes (inkl. Quellenmarktdaten) der entsprechenden An-/Abreisen
- Initiieren von Kooperationen und Maßnahmen zur Erhöhung der Inanspruchnahme
KPI: Anteil der touristischen Ankünfte, die öffentliche Verkehrsmittel für die An- und Abreise nutzen
Berechnungsformel: (Anzahl der Tourist:innen, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen / Gesamtanzahl der touristischen Ankünfte) * 100
Ein hoher Wert dieses KPIs deutet darauf hin, dass die Destination attraktive und gut zugängliche öffentliche Verkehrsmittel bietet, was wiederum auf eine nachhaltige Ausrichtung und eine geringere Umweltauswirkung des Tourismus hindeutet. Ein niedriger Wert hingegen kann darauf hindeuten, dass die öffentliche Verkehrsinfrastruktur noch ausbaufähig ist und die Destination möglicherweise Maßnahmen ergreifen sollte, um den Anteil der umweltfreundlichen Verkehrsmittel zu erhöhen.
Es ist wichtig zu beachten, dass der KPI nicht isoliert betrachtet werden sollte, sondern in Verbindung mit anderen relevanten KPIs und Indikatoren zur Nachhaltigkeitsentwicklung der Destination. Dazu könnten beispielsweise weitere KPIs zur CO2-Emission pro Tourist, zur Nutzung erneuerbarer Energien in der Verkehrsinfrastruktur oder zur Kundenzufriedenheit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gehören. Die Kombination mehrerer KPIs ermöglicht eine ganzheitliche Bewertung der Nachhaltigkeitsbemühungen einer Destination im Zusammenhang mit dem Tourismussektor.