Ein Tag in Mailand mit Priscilla

Ein Tag in Mailand mit Priscilla

Von italienischen und österreichischen Besonderheiten

Ein Beitrag von Tatjana Brandner, ÖW Italien

Zum Frühstück Stehkaffee

In Italien beginnt der Tag anders als in Österreich, nicht mit einem gemütlichen Frühstück zu Hause bei einer Tageszeitung sondern auswärts. Nachdem Priscilla die Kinder in die Schule gebracht hat, wird erstmals schnell in einer Bar gefrühstückt. Ein Cappuccino und dazu ein Brioche sind das typische Frühstück hier in Italien. Je nachdem wie viel Zeit bleibt, wird dies vorwiegend direkt an der Bar stehend eingenommen. Nur wenige nehmen sich die Zeit und setzen sich hin. Tatsächlich herrscht in der Bar ein reges Kommen und Gehen. Nach dem Frühstück zeigt sie mir die Vielfalt Mailands, welches auch abseits des Duomo sehr viel zu bieten hat.

Modebewusst

Das Mailand eine Modestadt ist, sieht man auf den ersten Blick. Ein Schuhgeschäft reiht sich an das andere, Shoppingmöglichkeiten soweit das Auge reicht. Bei unserem Spaziergang durch die Stadt fällt mir immer wieder auf, dass selbst Damen im höheren Alter noch immer sehr auf ihr Aussehen achten und sehr stylisch gekleidet sind. Man ist eben nur so alt, wie man sich fühlt und eine „bella figura“ zu machen ist Teil der Genetik.

Cappuccino nach dem Essen und andere No-Go‘s

Die ausführliche Stadtführung endet mit Bummeln im Brera Viertel, dem Künstler- und Ausgehviertel Mailands. Auch wenn die Gegend vor allem als Anziehungspunkt für Nachtschwärmer bekannt ist, so kann man auch tagsüber in zahlreichen Lokalen die italienische Küche genießen. Nachdem wir uns ein sympathisches Lokal ausgesucht haben, bleibt Priscilla stehen und wartet auf den Kellner, der uns einen freien Tisch zuweist. In einem Restaurant den erstbesten freien Tisch anzusteuern, wird hier als unhöflich empfunden. Nach einem hervorragenden Mittagessen (Italiener sind sehr stolz auf ihre Küche, die beste der Welt ;) ) werde ich nach einem Kaffee gefragt. Als ich daraufhin einen Cappuccino bestelle, ernte ich verwirrte Blicke. Kurz darauf klärt mich Priscilla auf, dass jeder Kaffee in Italien seine Tageszeit hat. Cappuccino wird vorwiegend nur zum Frühstück getrunken, ab Mittag und insbesondere direkt nach dem Essen trinkt man dann nur noch Espresso.

Aperitivo  - eine typisch italienische Gepflogenheit

Als Priscilla am frühen Abend vorschlägt, sich mit Freunden auf einen Aperitivo zu treffen, erntet sie diesmal einen verwirrten Blick meinerseits und erklärt mir kurz darauf, inwiefern sich der italienische Aperitif von anderen unterscheidet. Als Aperitivo wird in Italien nämlich nicht nur der Aperitif selbst bezeichnet, sondern auch die Tradition, sich gegen Abend hin mit Freunden in einer Bar zu treffen, um seinen Arbeitstag im Kreis von Freunden oder Kollegen ausklingen zu lassen. Was man vor allem um diese Zeit am öftesten auf dem Tresen sieht, ist Campari Soda oder Aperol Spritz. Die Vielfalt der italienischen Cocktails kennt jedoch keine Grenzen. Charakteristisch werden zum Aperitif Mini-Imbisse, Chips und Oliven serviert. Die italienische Aperitifkultur ist hauptsächlich im Norden Italiens verbreitet, wo es kaum eine Bar gibt, in der sich nicht Einheimische gegen Feierabend treffen. Gemütlich bei zwei Gläsern Aperol Spritz lassen wir unseren gemeinsamen Tag ausklingen. Während ich Priscilla Geheimtipps für einen „Aperitivo all’austriaca“ von A, wie Achterl bis Z, wie Zirbenschnaps für ihren nächsten Urlaub gebe.

Sie sind neugierig geworden und möchten gerne mehr über den italienischen Markt erfahren?  Hier gibt's weitere Informationen.