Wie eine breit abgestützte Initiative den digitalen Herausforderungen der Zukunft begegnet.
Ein Bericht von Philipp Neumüller, ÖW Schweiz
Dem scheidenden Direktor von Schweiz Tourismus, Jürg Schmid, wird attestiert, er habe die Tourismus-Marketingorganisation erfolgreich ins digitale Zeitalter geführt. Darauf angesprochen meinte er kürzlich, der noch größere Wandel in diesem Bereich stehe erst bevor.
Um den Tourismus soll es in diesem Beitrag nicht gehen, wohl aber um die Digitalisierung. Konkret, um eine Initiative die zeigt, welche Bedeutung diesem Thema in der Schweiz beigemessen wird.
digitalswitzerland wurde 2015 ins Leben gerufen und ist die große gemeinsame Initiative von Wirtschaft, öffentlicher Hand und Wissenschaft. Sie will die Schweiz als international führenden digitalen Innovationsstandort positionieren und die Schweizer Wirtschaft beim Übergang ins digitale Zeitalter unterstützen. Dass die Digitalisierung in Zukunft sämtliche Wirtschaftsfelder herausfordern wird, also Medienunternehmen, Finanzdienstleister, den Tourismus, die Automobilbranche und viele mehr, davon ist Marc Walder, CEO des Medienhauses Ringier und Vorstandsmitglied von digitalswitzerland, überzeugt: „Das Tempo der Veränderungen wird sich nochmals radikal erhöhen“, sagt er.
Dem Verein gehören über 60 der renommiertesten Unternehmen und Organisationen der ganzen Schweiz an: die beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse, die Detailhändler Coop und Migros, Google, SBB, Die Schweizerische Post, Swisscom, ETH Zürich, SWISS, SRG, NZZ-Mediengruppe, Flughafen Zürich, ABB …
Neben der Stärkung der digitalen Expertise über Wissenstransfer und Aus- und Weiterbildung hat sich digitalswitzerland auf die Fahnen geschrieben, die politischen Rahmenbedingungen für Startups zu verbessern. Erstens sollen Gründer bei der Entwicklung ihrer digitalen Geschäftsideen unterstützt werden. Und zweitens sollen Jungfirmen steuerlich entlastet werden und nicht wie bisher früh Vermögenssteuern zahlen müssen.
Für die Generation von morgen werden im ganzen Land Sommerkurse veranstaltet, in denen Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 5 und 19 Jahren in die faszinierende digitale Welt eintauchen. Dabei lernen sie spielerisch den Umgang mit Codes, Algorithmen und digitalen Tools oder erhalten Einblicke in die Art und Weise, wie Unternehmen neue Ideen in digitale Produkte umwandeln.
Eine weitere Maßnahme ist der erste Digitaltag der Schweiz am 21. November 2017. Unter dem gemeinsamen Patronat von Bundespräsidentin Doris Leuthard und Bundesrat Johann Schneider-Ammann zeigen über 30 renommierte Unternehmen und Organisationen, was Digitalisierung für sie und für die ganze Schweiz bedeutet - und welche Chancen sich ergeben. Sie zeigen an Bahnhöfen, in ihren Filialen, auf den Smartphones und weiteren Orten, wie die digitale Revolution uns alle betrifft. Die SBB spielt am Digitaltag eine zentrale Rolle: Bahnhöfe in allen Landesteilen werden zu digitalen Arenen und zu Plattformen für den Dialog zwischen Bevölkerung, Unternehmen und Politik.