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Content is king: Mit Content-Kooperationen mehr Gäste erreichen

Content is king: Mit Content-Kooperationen mehr Gäste erreichen

Seit Jahren ist klar: Content-Marketing steigert die Markenbekanntheit. Durch relevanten, redaktionellen Content ist es schon vor der Kaufentscheidung oder dem Buchen des nächsten Urlaubs möglich, die Zielgruppe mit der Marke oder dem Angebot in Kontakt kommen zu lassen.

ÖBB/Harald Eisenberger

Der Content muss dafür dem Markenbild und dem Image des Unternehmens entsprechen und potenziellen Kund*innen einen Mehrwert bieten. Allerdings können Content-Produktion und -vertrieb viel Zeit und hohe Kosten in Anspruch nehmen. Deshalb ist eine Content-Kooperation ein möglicher Weg, wenn die Firmenphilosophien und Ziele zusammenpassen.

Fünf gute Gründe für eine Content-Kooperation

  • Bestehender Content kann auf mehreren Channels eingesetzt werden, was die Reichweite erhöht.
  • Neue Zielgruppen werden angesprochen.
  • Eine gemeinsame Contentproduktion oder die Verwendung bestehenden Contents kann Kosten sparen.
  • Die Partner können von einem Image Uplift profitieren.
  • Mehr relevanter Content kann bei Suchmaschinen für einen Boost sorgen.

ÖBB und Österreich Werbung setzen auf Content-Kooperation

Im Interview Carmen Breuss, ÖW-Region Managerin DACH, Michael Scheuch, Leiter des Bereichs ÖW-Brand Management, sowie Sven Pöllauer, Leiter PR & Marktkommunikation, ÖBB Personenverkehr AG, zur Content-Kooperation der Österreich Werbung mit der ÖBB im Bereich Kulinarik:

Die Österreich Werbung arbeitet schon seit Jahren mit der ÖBB zusammen. Warum?

Carmen Breuss: Das gemeinsame Ziel der Kooperation mit der Bahn ist es, den Anteil der Bahnreisenden zu steigern. Die Bahnen erreichen über ihre reichweitenstarken Kanäle zahlreiche potenzielle Österreich-Urlauber. Wir können diese Kanäle der Bahnen im In- und Ausland (im DACH-Raum konkret der ÖBB, DB und SBB) für unsere Urlaub-in-Österreich-Botschaften nutzen. Gleichzeitig arbeiten wir stetig daran, in Österreich das Bewusstsein für die Bedeutung des Bahnverkehrs in Zeiten einer sich ändernden Mobilität zu stärken. Wir übernehmen dabei eine bedeutende Rolle als Drehscheibe zu den Leistungsträgern. Die Reise mit der Bahn muss den Erwartungen des Gastes entsprechen – das bedingt gute Direktverbindungen, Stopps an den relevanten touristischen Orten, ein einfaches Gepäckhandling und schlussendlich die Organisation der letzten Meile bis zur Unterkunft. Wir achten im Gegenzug darauf, dass in unserer Kommunikation zum Gast die Bahn berücksichtigt wird. An diesem Beispiel sieht man, dass eine erfolgreiche Kooperation dann entstehen kann, wenn jeder seinen Beitrag leistet, seine Stärken einbringt, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Dieser Beitrag kann unterschiedlich ausgestaltet sein – er kann finanzieller Natur sein, es kann eine Kommunikations- oder Vermittlungsleistung sein.

 

Dieses Jahr setzt die Österreich Werbung stark auf Content-Kooperationen. Welche Vorteile haben Content-Kooperationen?

Michael Scheuch: Es gibt Content-Kooperationen auf zwei Ebenen: bei der Erstellung und bei der Ausspielung. In beiden Fällen geht es darum, Synergien zu nutzen. In der Content-Erstellung kann man durch die Recherche, Nutzung und Veredelung von bestehendem Content Ressourcen und Kosten sparen. Wenn man bei Neuproduktionen mit Partnern kooperiert, stellt man auch die gemeinsame Nutzung sicher. Bei Kooperationen in der Ausspielung geht es zumeist um die Nutzung der bestehenden Audience eines Mediums. Manchmal können derartige Kooperationen aber auch für einen Imagetransfer genutzt werden, wenn beispielsweise ein hochwertiges Kulinarik-Medium den Content zur österreichischen Kulinarik transportiert oder ein reichweitenstarker Partner wie die ÖBB ihre Zielgruppe mit kulinarischen Tipps versorgt.

 

Auch mit der ÖBB starten wir eine Content-Kooperation im Bereich Kulinarik. Was bedeutet das konkret?

Carmen Breuss: Die Kooperation in diesem Jahr umfasst mehrere Aspekte auf den Ebenen der Erstellung und der Ausspielung von Content zu Kulinarik in Österreich. Wir liefern redaktionelle Inhalte zu einem Themenbereich, der die Fahrgäste interessiert und der für uns eine strategische Bedeutung hat. So profitiert die ÖBB von relevantem Content auf ihrer Website oebb.at sowie im Printmagazin Railaxed. Die Österreich Werbung integriert Content der Bahn auf den geeigneten Kanälen, bei Medienkooperationen oder in der Pressearbeit. Wir sehen zudem Überschneidungen in der Zielgruppe: Ein Grund für die Bahnreise ist das Umweltbewusstsein der Zielgruppe. Hier können wir mit Inhalten zu nachhaltigen, regionalen Produzent*innen und Restaurants aus Österreich einen Mehrwert für die Leser*innen generieren. Auch umgekehrt funktioniert es: Menschen, die sich für kulinarische Erlebnisse und regionale Spezialitäten interessieren, wünschen sich einen umweltfreundlicheren Umgang mit der Natur. Hierauf kann eine Anreise mit der Bahn eine Antwort bieten.

 

Wieso funktioniert die Kooperation aus Ihrer Sicht zwischen ÖW und ÖBB?

Sven Pöllauer: Unsere Kooperation ist eine „Win-win-Maßnahme“: Unsere Zielgruppen überschneiden sich und wir haben beide das Ziel, mehr Menschen für den Urlaub in Österreich zu begeistern. Durch Ausspielung unserer Botschaften auf den jeweils unternehmenseigenen Kanälen können wir Synergien nützen und Potenziale erhöhen. Die diesjährige Contentkooperation mit dem Schwerpunkt Kulinarik passt gut zu den ÖBB. Nicht nur, dass man sich mit den ÖBB auf Genussreise begeben kann, durch das Thema Speisewagen sind wir als ÖBB, insbesondere das Team der „Costumer Experience“, auch tagtäglich damit konfrontiert. Neben der Logistik, die hier gemeistert werden muss, sind die Erstellung von saisonalen Speisekarten sowie das Anbieten von regionalen Produkten zentrale Themen.

 

Zusammengefasst: Wann funktionieren Kooperationen?

Carmen Breuss: Ganz oben steht die Frage nach dem Motiv. Wieso wollen zwei oder mehrere Unternehmen kooperieren? Gibt es eine gemeinsame Zielgruppe und eine gemeinsame Botschaft? Der Beitrag zu einer Kooperation kann unterschiedlicher Natur sein – Know-how-Austausch, finanzielle Beiträge, Nutzung gemeinsamer Vertriebskanäle oder Content. Auch die Dauer der Kooperation, also das Commitment zwischen den Parteien ist wichtig. Gerade heute müssen wir uns alle auf eine geänderte Zukunft einstellen. Was heißt es, Urlaub oder ein Erlebnis in und nach Corona-Zeiten anzubieten? Ich kann mir vorstellen, dass da viel Kooperationspotenzial im Wissensaustausch vorhanden ist. Viele Unternehmen sehen sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert, nicht jeder muss seinen Weg alleine finden, Erfahrungen können geteilt werden. Das geht vom neuen Umgang mit den Gästen über die Entscheidung von Vertriebskanälen bis hin zu den geänderten Anforderungen der Gäste an alle Leistungsträger. Da sehe ich sehr viel Potenzial für Kooperationen.