Ausgaben im Fokus

Ausgaben im Fokus

Welche Trends zeichnen sich auf den weltweit größten Quellmärkten ab? Wie viel Geld geben die Urlauber aus? Und wie entwickelt sich der globale Hotelmarkt? Die jüngsten Daten aus dem „UNWTO World Tourism Barometer“ geben darüber Auskunft.

Um den internationalen Tourismus scheint es gut bestellt zu sein: Der Ausreiseverkehr konnte 2016 weltweit um sechs Prozent zulegen. Und das Wachstum bei den Ankünften betrug das siebte Jahr in Folge mehr als vier Prozent. Auf Basis der Daten aus 152 Ländern ermittelte die UN-Welttourismusorganisation (UNWTO) 1.235 Mio. internationale Ankünfte im Jahr 2016 – das sind um 47 Mio. mehr als 2015 (+3,9 %). Und die Einschätzungen der Experten für das laufende Jahr, die im aktuellen „World Tourism Barometer“ veröffentlicht wurden, lassen optimistisch in die Zukunft blicken: Für 2017 erwartet die UNWTO erneut Wachstumsraten von drei bis vier Prozent. Die beste Entwicklung weist der asiatisch- pazifische Raum auf: Die Region zählte 309 Mio. Ankünfte und freut sich über ein Wachstum von neun Prozent im Vergleich zu 2015. Der asiatisch- pazifische Raum hält damit ein Viertel des weltweiten Reisemarkts.

SPITZENREITER CHINA

Wesentlich verantwortlich für diese Position ist China, der größte Ausreisemarkt, der 2016 um sechs Prozent anwuchs. Denn die Voraussetzungen für Auslandsreisen der Chinesen haben sich deutlich verbessert: Reisen ist auch für die Gäste aus dem „Reich der Mitte“ leistbarer geworden, die Fluganbindungen auch in weit entfernte Urlaubsziele wurden ausgebaut. Von der Reiselust der Chinesen profitieren Asien und die Pazifik- länder, aber auch Fernreiseziele wie die USA und Europa.

WACHSENDE REISEBUDGETS

Auch die Reiseausgaben der weltweit größten Quellmärkte entwickeln sich positiv. Die Chinesen haben für Auslandsurlaube 2016 um zwölf Prozent mehr Geld ausgegeben als im Vorjahr und ließen sich ihre Urlaube insgesamt 261 Mrd. US-Dollar kosten. Die starke US-Wirtschaft beflügelt auch die Reiseausgaben des zweitgrößten Reisemarkts, der USA, die um acht Prozent auf 122 Mrd. US-Dollar zulegen konnten. Innerhalb Europas führen Deutschland (+5%), das Vereinigte Königreich, Frankreich und Italien das Ranking der ausgabefreudigsten Quellmärkte an. Außergewöhnlich gut behaupten konnten sich auch eine Reihe kleinerer Märkte wie Vietnam (+28 %), Argentinien (+26 %), Ägypten (+19 %), Spanien (+17 %) und Indien (+16 %). Rückläufige Ausgaben, bedingt durch schwächere wirtschaftliche Entwicklungen und schwächere Währungen, weisen Russland und Brasilien auf.

HOTELMARKT STABIL

Der „World Tourism Barometer“ nimmt auch die Trends auf dem Hotelmarkt ins Visier. Europas Hotellerie verzeichnete 2016 eine durchschnittliche Auslastung von 70,4 Prozent – eine Zahl, die geringfügig über den Werten des Vorjahrs liegt (0,4 %). Die durchschnittlichen Hotelpreise stiegen um 1,5 Prozent an (Quelle: STR Global). Bratislava und Moskau, gefolgt von Prag, Budapest und Warschau konnten ihre Auslastung um bis zu 6,2 Prozent steigern und sind damit Spitzenreiter. In Westeuropa war Wien eine der wenigen Destinationen, die sich über ein Wachstum bei der Auslastung bei Hotels freuen durften (+1,8 %). Paris und Brüssel mussten bedingt durch die Terroranschläge Rückgänge von bis zu zwölf Prozent hinnehmen.