Österreichs Spuren in Tschechien. "Wo treffen unsere Gäste in ihrer Heimat auf Österreich?"

Wo treffen die Tschechen in ihrer Heimat auf Österreich?

Auf eine Spur Österreichs in Tschechien zu treffen ist leicht: 400 Jahre gemeinsame Geschichte und nicht nur die geographische Nähe zum heutigen Österreich sind mehr als spürbar.

Ein Beitrag von Jan Hrnčiřík und Jaroslav Jachim von der ÖW Tschechien

Fangen wir zum Beispiel beim Salzburger Musikgenie W.A.Mozart an, dessen Popularität bei „seinen Pragern“ heutzutage vielleicht nur mit dem von Popmusikstars vergleichbar ist. Mozart weilte insgesamt fünf Mal in Prag. Zum ersten Mal im Jänner 1787, als er seine Oper Figaros Hochzeit (Le nozze di Figaro) im Gräflich Nostitzschen Nationaltheater (heute Ständetheater) auf dem „Obstplatz“ selbst dirigierte. Die Prager waren begeistert. Die Arien aus Figaros Hochzeit hat ganz Prag gesungen und gepfiffen und der Meister war höchst erfreut: „Meine Prager verstehen mich“. Als Dankeschön hat er später für Prag die Oper "Don Giovanni" komponiert.

Über die Gemeinsamkeiten der tschechischen und österreichischen (vor allem der wienerischen) Küche wurde schon vieles gesagt und geschrieben. Weniger bekannt sind aber die häufigen Ausdrücke, die teilweise noch bis heute verwendet werden. Zum Beispiel belohnte man die Enkel mit einem „Pišingr“. Dieser Ausdruck stand ganz allgemein für Waffeln, benannt nach der Wiener Firma Oskar Pischinger. Und zu Weihnachten werden in vielen Familien noch heute „Išelské“ (Ischler) Kekse oder die „Linecké“ (Linzer Augen) gebacken.

Die Tschechen, die Mährer und die Schlesier lieben Berge.

Im Sommer werden diese entweder zu Fuß oder mit dem Mountainbike bezwungen, im Winter mit den Alpin- oder Langlaufskiern oder man geht Skitouren. Die Liebe zur aktiven Bewegung wurde seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch den Einfluss der Tourismusklubs und Sportvereine gepflegt. Knapp über 100 Jahre später wurden Skikurse ein Teil des Schulunterrichts und daher stammt auch die heutige positive Beziehung zum Skifahren. Da der höchste Berg der Tschechischen Republik Sněžka (Schneekoppe) im Riesengebirge nur 1.603 m hoch ist, fokussieren wir im Sinne des olympischen Mottos „Citius, Altius, Fortius“ natürlich auf das Hochgebirge. Und hier vor allem auf die österreichischen Alpen.