Das richtige Publikum mit der passenden Botschaft zu erreichen, ist das Ziel der PR. Aber wie macht man das erfolgreich in Zeiten, in denen der Printjournalismus an Aufmerksamkeit (und Reichweite) verliert und digitale Kanäle bedeutender werden, aber die Wirksamkeit von Influencern und Bloggern schwer zu messen ist?
Ein Beitrag von Daniel Predota, ÖW Schweiz
Die genaue Kenntnis der Medienlandschaft On- und Offline ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Marktbearbeitung. Jeden Tag treffen unzählige Einladungen zu Pressereisen rund um den Globus bei den Redakteuren ein. Von diesen Reisen haben nur jene eine Chance wahrgenommen zu werden, die medien- (und markt-)gerecht aufbereitet sind und etwas Besonderes zu bieten haben. Mit Pressemeldungen alleine kann man heute vielleicht noch Präsenz zeigen und eine umfassende Pressearbeit unterstützen. Publikationen wird man dadurch in der Schweiz aber keine mehr erzielen.
Gute persönliche Kontakte:
Damit bekommen Botschaften einen anderen Stellenwert. Vor allem aber hilft das dabei, den richtigen Botschafter für die jeweiligen Themen zu identifizieren und auch ganz gezielt anzusprechen.
Kontinuierliche Pressearbeit:
Mit aktuellen Neuinvestitionen und Superlativen kann man sich kurzfristig bemerkbar machen. Der langfristige Erfolg liegt aber in einer ständigen, hochwertigen und möglichst individualisierten Kommunikation.
Einzigartig sein:
Die Anforderungen an eine optimale Unterstützung ist bei fest angestellten Redakteuren, freien Journalisten und Influencern sehr unterschiedlich. Wenn es gelingt die Arbeit des Medienschaffenden so zu unterstützen, dass auch für ihn ein deutlicher Mehrwert spürbar wird, kann man mit seiner Boschaft auch ein anderes Mal wieder Gehör finden.
Ein Beispiel für Pressearbeit der Österreich Werbung ist ein Event für Journalisten, Influencer und Communities unter dem Titel „Der Berg ruft! Anleitung zum Glücklichsein“, der im März 2019 in Zürich stattfand. Bewegung in der Natur spielt bei den multisportiven Schweizern eine essenzielle Rolle – auch über die klassischen Saisonen hinaus.
Die Begeisterung der Journalisten und Communities war groß und wird mit den Kommunikationsmaßnahmen im mehrstufigen Einladungsprozess und nach dem Anlass auch Wirkung zeigen - mit Vor-Ort-Recherchen und Artikeln. Am besten auf den Punkt bringt es aber wohl der Artikel des Chefredakteurs von travelnews.ch, eines führenden Schweizer Branchenmagazins: "Der Berg ruft – und ich bin hin und weg".
Durch Übernahmen, Fusionen und Reorganisationen waren die vergangenen Jahre sehr turbulent für die Schweizer Medien. Während einige kleine Regionaltitel sowie Magazine und Fachpublikationen nach wie vor neue Leser gewinnen, haben in der vergangenen Untersuchungsperiode der WEMF (nationale Auflagenbeglaubigung) praktisch alle Tageszeitungen mit nationaler Ausstrahlung, mit Ausnahme der Neuen Zürcher Zeitung, Leser verloren. Die Aufmerksamkeit der Leser bei Printpublikationen ist im Vergleich zu anderen Kommunikationskanälen jedoch sehr hoch.[1]
Mit 92 Kauf- und Gratiszeitungen (mit einer Gesamtauflage von 3.175.800 Exemplaren)[2] in der Deutschschweiz, der Französischen und Italienischen Schweiz verfügt das Land nach wie vor über eine grosse Vielfalt. Und auch das Vertrauen der Konsumenten in die Informationsmedien[3] ist hoch: Beachtliche 81% der Mehrpersonenhaushalte nutzen täglich Tageszeitungen (print und online)[4].
Im Onlinebereich sind auch in der Schweiz die multinationalen Plattformen Google, Facebook und Instagram besonders stark.
Medienstatistik - Angebot und Nutzung im Jahr 2017. Bundesamt für Statistik
Welche Blätter Leser verlieren, welche zulegen. persoenlich.com, 9.4.2019
[1] WEMF, MACH Consumer 2017 (aus: Schweizer Medien)
[2] Bundesamt für Statistik, BFS, 02.07.2018
[3] Reuters Institute 2018 (aus: fög/Universität Zürich, Qualität der Medien, Jahrbuch 2018)
[4] WEMF, MACH Basic 2018-1 (aus: Schweizer Medien)