Wein auf der Kristallhütte

Ein Blick auf den Markt Ukraine

Ein Blick auf den Markt Ukraine

Ein Interview mit Gerald Böhm, Markt Manager Ukraine der Österreich Werbung
(auch erschienen in der Tourist Austria International)


Wie entwickelte sich die Ukraine im Vorjahr aus touristischer Sicht?

Äußerst positiv. Mit 420.000 Nächtigungen ukrainischer Gäste wurde 2018 ein neuer Rekord erzielt. Hauptgrund ist, dass für das Reisen in den Schengen-Raum kein Visum mehr benötigt wird.

Rechnen Sie mit einem Anhalten dieses Trends? Das gespannte Verhältnis zu Russland spitzte sich gegen Jahresende ja dramatisch zu ...

Der Konflikt ist in den russischen und ukrainischen Medien nach wie vor stark präsent und wird von der offiziellen Politik geradezu gefördert. Für das Konsumverhalten der kaufkräftigen Schichten in Kiew ist er allerdings weitgehend irrelevant. Gleiches gilt für das Reiseverhalten.

Noch nie war es einfacher nach Europa zu reisen – und diese Möglichkeit wird aktiv genützt. Die Passagierzahlen steigen deutlich, insbesondere durch das Angebot der Low-Cost-Airlines. Ab Februar wird zusätzlich Lauda Motion die Strecke Kiew-Wien bedienen.

Ob die aktuelle positive Dynamik mittel- und langfristig anhält, wird auch von den wieder einmal mit Spannung erwarteten Präsidentenwahlen im Frühjahr und den Parlamentswahlen im Herbst 2019 abhängen.


Das wird Sie zum Markt Ukraine auch interessieren:

Freie Fahrt nach Europa: Die Möglichkeit der visumsfreien Einreise seit Juni 2017 hat die Zahl der ukrainischen Touristen im vergangenen Jahr in die Höhe schnellen lassen. Die Wah- len 2019 sind ausschlaggebend für die weitere Entwicklung. Österreich ist für die Ukrainer Skiurlaub zum Jahreswechsel, vorwiegend in Tirol und Wien als ganzjährig beliebte Städtedestination – bis jetzt. Die Öffnung gegenüber Westeuropa und das steigende Gästeaufkommen machen die Alpen auch als Sommerdestination zum Thema.