Jan Hrnčiřík und Jaroslav Jachim über den tschechischen Gast aus einer anderen Perspektive.
Gleich vorweg ist es wichtig anzumerken, dass der nördliche Nachbar von Ober- und Niederösterreich zwar Tschechische Republik (inoffiziell häufig auch „Tschechien“ genannt) heißt, aber in Wirklichkeit auf dem Gebiet der drei historischen Länder Böhmen, Mähren und Schlesien liegt (Länder der Böhmischen Krone) .
Es schaut vielleicht auf den ersten Blick unnötig kompliziert aus, Sie würden aber nicht glauben, wie wichtig dies manchmal sein kann. Auf dem Territorium der Tschechischen Republik (obwohl wir heutzutage offiziell keine Länder haben) leben also Tschechen, Mährer und auch Schlesier, obwohl uns nur ein kleiner Teil vom historischen Territorium Schlesiens gehört. Am besten ist es, und damit wird auch sicherlich niemand beleidigt, „die Besucher oder Gäste aus der Tschechischen Republik“ zu sagen.
Was aber die Mehrheit der Tschechen, Mährer und Schlesier auf jeden Fall verbindet, ist die Liebe zum Bier. Quer über das ganze Land von Ost nach West sind nicht nur die großen Brauereien zu finden (mit den Flaggschiffen Pilsner Urquell, Budweiser Budvar und auch Prager Staropramen), sondern auch eine Unzahl an spitzen mittelgroßen- und kleinen Brauereien und auch Minibrauereien, die vor allem in den letzten Jahren einen richtigen Boom erleben.
Haben Sie aber keine Angst, dass den tschechischen Gästen Ihr Bier nicht schmecken wird! Einerseits ist es für die Tschechen eine gewisse „Exotik“ die Auslandsbiere zu verkosten und das nicht nur während der Reisen, andererseits sind sie dank der offenen Welt nicht mehr solche Lokalpatrioten, um nur „die eigenen Biere“ zu konsumieren. Obwohl das „České pivo“ (Tschechisches Bier) zu Recht stolz auf sein Prädikat „Geschützte geografische Abstammung“ ist, viele österreichische Biermarken trinken wir gerne und mit großer Lust!
Und überhaupt von dem, was Tschechen, Mährer und Schlesier mit den Österreichern verbindet, gibt es viel mehr, als man auf den ersten Blick glauben könnte. Vor allem die gemeinsame Geschichte, aber auch die ähnliche Mentalität, dank der die Österreicher – abgesehen von der unterschiedlichen Sprache - für uns so nahe sind und dank der wir so gerne nach Österreich kommen. Und das ist auch gut so!