Ausgabe vom 30.10.2025
Volumen und Reiseverhalten der Sommer-Nebensaisonreisenden in DACH, NL, BE, DK, UK, IT, PL und CZ
Die Studie zeigt ein hohes Potenzial für die Sommer-Nebensaison (Mai, Juni, September, Oktober), das je nach Markt zwischen 55 und 75 Prozent der Reiseplanenden liegt. Reine Nebensaison-Reisende machen rund ein Drittel aus.
Obwohl die Nebensaison- und Hauptsaisonreisenden bewusst eng definiert wurden (es wurden nur Personen berücksichtigt, die ausschließlich in einem der beiden Zeiträume verreisen), zeigen sich nur wenige Unterschiede im Reiseverhalten. Diese hängen weniger mit der Reisezeit als mit dem Alter und der Lebensphase zusammen:
Beim Bergurlaub stehen neben der frischen, klaren Luft und dem Bergpanorama häufiger die Ruhe, die intakte Natur, die typische Tier- und Pflanzenwelt, die traditionellen Bergdörfer und die typische alpine Küche im Fokus.
Chancen für Österreichs Tourismus: Die Ergebnisse zeigen klar, dass die Zeit abseits der klassischen Sommermonate Juli und August ein hohes Potenzial birgt, insbesondere bei Paaren, älteren Zielgruppen und Haushalten ohne Kinder. Österreich kann hier mit der Kombination aus Natur, Kultur und Kulinarik punkten. Gleichzeitig bleibt die Hauptsaison stark mit Familienreisen und fixen Urlaubszeiten verbunden, sodass auch in diesem Segment weiterhin eine stabile Nachfrage besteht.
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Wer hat in der letzten Wintersaison Urlaub in Österreich gemacht? Welche Aktivitäten, Urlaubsarten und Unterkünfte waren im Winter besonders beliebt? Wie unterscheiden sich die Gäste und ihr Verhalten gegenüber 2018/2019?
Kernergebnisse:
● Wintersporturlaub: 63 % der Gäste machten 2024/25 in Österreich einen Wintersporturlaub - Spitzenreiter sind Skandinavier:innen (93 %) und Niederländer:innen (90 %), während Inländer:innen stärker auf Erholung und Wellness setzen. Gegenüber 2018/19 gewann der Wintersport vor allem bei Skandinavier:innen, Belgier:innen, Amerikaner:innen und Deutschen an Bedeutung.
● Reisezeit & Gästeprofil: Der Februar ist der wichtigste Wintersportmonat. Das Publikum bleibt einkommens- und bildungsstark (56 % Akademiker:innen, 60 % mit über 4.000 € Einkommen), wird aber älter: 43 % sind über 55 Jahre (2018/19: 32 %).
● Treue & Buchung: 79 % sind Stammgäste. Gebucht wird häufiger kurzfristig: 20 % innerhalb von zwei Wochen vor Abreise. 65 % buchen direkt bei der Unterkunft, 37 % suchen über Suchmaschinen.
● Destination & Unterkunft: Sportmöglichkeiten, Natur und Unterkunft sind wichtigste Auswahlkriterien. 4-Sterne-Hotels bleiben führend (33 %), Ferienwohnungen legen zu. Durchschnittliche Aufenthaltsdauer: 5,8 Nächte.
● Anreise & Aktivitäten: 76 % reisen mit dem Auto, 11 % mit der Bahn. 64 % betreiben Wintersport (61 % Skifahren). Après Ski bleibt beliebt: 30 % aller Gäste, 80 % der jungen Wintersportler:innen mit Freunden.
● Ausgaben & Zufriedenheit: Tagesausgaben liegen bei 238 € (+30 % zu 2018/19). Höchste Ausgaben für Unterkunft (104 €), Kulinarik (34 €) und Liftkarten (31 €). 58 % vergeben die Bestnote 1, 94 % würden Österreich weiterempfehlen. Zugleich steigt die Preiswahrnehmung - 7 von 10 Gästen empfinden ihren Urlaub dennoch als nachhaltig.
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Laut dem Long-Haul Travel Barometer 3/2025 der ETC bleibt das Interesse an Europa-Reisen von Überseemärkten insgesamt stabil - trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und steigender Kosten. 55 % der Befragten planen eine Fernreise zwischen September und Dezember 2025. Besonders reisefreudig zeigen sich Brasilianer:innen und Chines:innen, wobei China trotz eines Rückgangs um 14 Prozentpunkte nach wie vor den höchsten Anteil an potenziellen Europareisenden stellt. Aus den USA nimmt das Interesse zu (+6 %), während Kanada und Japan leicht rückläufig bleiben. Australien verzeichnet wachsende Nachfrage, vor allem unter jüngeren Reisenden.
Sicherheit, Komfort und direkte Verbindungen zählen zu den wichtigsten Entscheidungskriterien für die Wahl europäischer Reiseziele. 49 % nennen Sicherheit als Hauptfaktor, 38 % ikonische Sehenswürdigkeiten und 35 % hochwertige touristische Infrastruktur. Besonders Chines:innen legen Wert auf Sauberkeit und freundliche Einheimische, während Japaner:innen und US-Amerikaner:innen stärker auf politische Stabilität achten. Europa gilt in allen Dimensionen als sicherste Region weltweit, vor allem aus Sicht chinesischer Reisender.
Reisen dauern im Schnitt eine bis zwei Wochen, werden zunehmend individuell gebucht und konzentrieren sich auf die Herbstmonate Oktober und November. 73 % der Fernreisenden planen, mehrere Länder zu besuchen, wobei das Interesse an Nordeuropa (Norwegen, Island, Finnland) wächst. Innerhalb Europas dominieren Zug- und Autoreisen, während Inlandsflüge abnehmen. Bei den Aktivitäten liegen Kultur, Kulinarik und Stadtleben vorne, doch der Trend zu „Slow Travel“ - also bewussterem, entschleunigtem Reisen – nimmt weiter zu.
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Der neue European Wine Tourism Index von TUI Musement zeigt, dass das Interesse an Wein- und Kulinarikreisen stark wächst – über 90 % der Befragten wünschen sich solche Erlebnisse. Für den Index wurden Weinanbauflächen, Qualitätskennzeichnungen (DOP/IGP), Produktionsmengen und internationale Auszeichnungen ausgewertet.
Frankreich, Italien und Spanien belegen die Spitzenplätze, gefolgt von Portugal und Griechenland. Deutschland, Ungarn, Rumänien, Österreich und Bulgarien komplettieren die Top 10. Frankreich punktet mit Regionen wie Champagne, Burgund und Bordeaux, Italien mit seiner Vielfalt von Toskana bis Piemont, und Spanien mit der größten Anbaufläche Europas und berühmten Regionen wie La Rioja und Andalusien.
Auch Portugal überzeugt mit preisgekrönten Weinen und dem Douro-Tal als Highlight, während Griechenland durch seine lange Weintradition und Vielfalt mediterraner Sorten hervorsticht. Der Index zeigt: Weinreisen verbinden Kultur, Natur und Genuss - und bleiben ein wachsender Trend im europäischen Tourismus.
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Der Global Peace Index 2025 zeigt, dass die Welt insgesamt unruhiger wird - politische Spannungen, soziale Konflikte und Umweltkrisen nehmen zu. Dennoch gibt es Länder, die weiterhin als besonders sicher, stabil und friedlich gelten. Ganz vorne liegt wie seit Jahren Island, das dank seiner geringen Kriminalitätsrate, starken Gemeinschaft und politischen Stabilität erneut den Spitzenplatz belegt.
Irland folgt auf Platz zwei - das Land profitiert von seiner Neutralität, geringen Militarisierung und einem hohen Maß an sozialem Zusammenhalt. Auf Rang drei steht Neuseeland, das nach einer Phase gesellschaftlicher Proteste wieder an Stabilität gewonnen hat und durch seine offene, inklusive Gesellschaft punktet.
Auch Österreich (Platz 4) überzeugt durch Lebensqualität, Gesundheitssystem und Neutralität, während die Schweiz (Platz 5) mit politischer Stabilität und hervorragender Infrastruktur glänzt. Mit gleich mehreren Ländern in den Top 5 und der Mehrheit der sichersten Staaten weltweit bleibt Europa die friedlichste Region des Globus - auch wenn einzelne Spitzenplätze außerhalb des Kontinents liegen.
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Die OpenAI-Studie “How People Use ChatGPT” (September 2025) analysiert erstmals systematisch, wie Menschen weltweit generative KI im Alltag einsetzen. Von Mai 2024 bis Juni 2025 wurden über 2,6 Milliarden ChatGPT-Nachrichten pro Tag ausgewertet. Dabei zeigt sich ein klarer Trend: Nicht nur berufliche, sondern zunehmend private und planungsbezogene Anwendungen gewinnen an Bedeutung - ein Bereich, der für den Tourismus besonders relevant ist.
Rund 70 % der Nutzung entfällt inzwischen auf nicht-berufliche Zwecke wie Informationssuche, Ideensammlung oder praktische Planungshilfe. Die häufigsten Themen sind laut Studie „Practical Guidance“, „Seeking Information“ und „Writing“ - also genau jene Aktivitäten, die auch bei Reiseplanung, Inspiration und Content-Erstellung im Tourismus dominieren. Besonders stark wächst der Bereich der individuellen Entscheidungsunterstützung, etwa bei der Auswahl von Reisezielen, Reisezeiten oder Freizeitaktivitäten.
Für touristische Unternehmen bedeutet das: KI wird zunehmend als digitaler Reiseberater genutzt - nicht nur für Inspiration, sondern für konkrete Entscheidungen. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass die Nutzung in bildungs- und einkommensstarken Gruppen überdurchschnittlich hoch ist, was auf ein wachsendes Potenzial im Premium- und Nischentourismus hinweist.
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Gleich vier Häuser aus Österreich haben es laut der britischen Zeitung The Times und dem Reiseveranstalter Healing Holidays in die Liste der „World’s 50 Best Spas 2025“ geschafft - ein starkes Zeichen für die internationale Spitzenstellung der heimischen Wellness-Hotellerie.
Ausgezeichnet wurden das Park Igls Medical Spa in Tirol, prämiert als Best Detox Spa 2025, das Ayurveda Resort Mandira in der Steiermark mit seiner Verbindung fernöstlicher Heilkunst und österreichischer Tradition, der renommierte Lanserhof Lans bei Innsbruck als Pionier medizinisch fundierter Wellness sowie das neue Mount Med Resort in Tirol, das nur wenige Monate nach seiner Eröffnung bereits internationale Anerkennung erhielt.
Diese Auszeichnungen verdeutlichen einen klaren Trend: Österreich steht nicht nur für klassische Alpen-Wellness, sondern entwickelt sich zunehmend zu einer Luxus-Spa-Destination mit medizinischem Anspruch, exzellenter Kulinarik und starker Natur-Verankerung - Qualitäten, die im internationalen Vergleich immer stärker nachgefragt werden.
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Laut Statistik Austria sanken die CO₂-Emissionen aus fossilen Quellen im Jahr 2023 gegenüber 2022 um 6,4 %, gegenüber 2008 um 17,8 %. Hauptgrund war der geringere Dieselverbrauch im Verkehr, besonders im Gütertransport. Insgesamt gingen die klimawirksamen CO₂-Emissionen (fossil + prozessbedingt) seit 2008 um 16,2 % zurück.
Bei den Haushalten führten milde Temperaturen zu weniger Heizenergiebedarf - die Emissionen von Feinstaub, Kohlenmonoxid und organischen Verbindungen sanken deutlich. Auch das biogene CO₂ verringerte sich leicht (-2,3 %), liegt aber seit 2008 um 6,7 % höher.
In der Wirtschaft gingen die fossilen CO₂-Emissionen aus Heiz- und Produktionsanlagen zwischen 2008 und 2023 um rund 19 % zurück, 2023 allein um 7,4 %. Stabil bleiben dagegen die prozessbedingten Emissionen aus der Zement-, Stahl- und Chemieproduktion ( -10,5 % seit 2008), da sie nur durch technologische Innovationen wie CO₂-Abscheidung reduziert werden können.
Insgesamt zeigt sich ein positiver Trend: Österreichs Emissionen sinken kontinuierlich, doch Verkehr und Industrie bleiben zentrale Hebel für die weitere Dekarbonisierung.
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Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) hat in seiner neuen Kurzstudie „Wirtschaftliche, soziale und ökologische Indikatoren für die österreichische Tourismusbranche“ einen wissenschaftlich fundierten Orientierungsrahmen für die Weiterentwicklung des Tourismus geschaffen. Ziel ist es, bis 2035 messbare Leitwerte in den Bereichen Wirtschaft, Soziales und Ökologie zu etablieren.
Im Mittelpunkt stehen Indikatoren, die sich an den SDGs, dem EU-Green Deal und dem Masterplan Tourismus „Plan T“ orientieren. Dazu zählen etwa die Stärkung des Ganzjahrestourismus, die Steigerung der Tourismusakzeptanz in der Bevölkerung, eine höhere Wertschöpfung durch Qualitätstourismus, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Fortschritte auf dem Weg zu einer klimaneutralen Tourismuswirtschaft.
Besonderer Fokus liegt auf der Balance zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit: Der Tourismus soll weiterhin ein starker Wirtschaftsfaktor bleiben, gleichzeitig aber soziale Verantwortung übernehmen und ökologische Belastungen reduzieren. Die Studie liefert damit eine messbare Grundlage für Politik und Betriebe, um Österreichs Tourismus langfristig resilient und zukunftsfähig zu gestalten.
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