Australien Tourismusausblick

Australien: Tourismusausblick

Sommer 2022: steigende Preise – stabile Wirtschaft und Inflation – ausreichend Budget und Urlaubstage – Sicherheit, Inspiration und Planung

Änderungen der politischen Landschaft

Die vergangenen Wochen waren stark vom nationalen Wahlkampf geprägt. Die Wahlen fanden am 21. Mai 2022 statt. Die Australian Labour Party mit dem Spitzenkandidaten Anthony Albanese hat nach zehn Jahren erstmals wieder die Wahlen gewonnen, die Australier*innen votierten damit eindeutig für eine Veränderung in der politischen Landschaft. Weder der Krieg in der Ukraine noch COVID-19 sind die zentralen Themen in den Nachrichten. Die Pandemie wurde in den Hintergrund gedrängt und wird von Politiker*innen eher als „schmutziges Wort“ gesehen. Zurzeit beschäftigen die Bevölkerung vor allem die Ereignisse im eigenen Land, allen voran die steigenden Preise durch die Inflation. Die Pandemie ist aber weiterhin präsent; seit Ankunft der Omikron-Variante werden Rekordinfektionszahlen verzeichnet. Mit Ausnahme der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es keine Maßnahmen und Beschränkungen mehr. Knapp 95 % der über 12-Jährigen sind vollständig geimpft und 62,2 % sind geboostert. Für die Mehrheit liegt die Pandemie in der Vergangenheit.

Inflation und geringe Arbeitslosigkeit

Die Inflationsrate im ersten Quartal betrug 5,1 % und übertraf damit die Vorhersagen von 4,6 %. Das ist der höchste Anstieg seit den jungen 2000er-Jahren. Dies wirkt sich vor allem in steigenden Sprit-, Bau- und Nahrungsmittelkosten aus. Die Reserve Bank of Australia (RBA) hat Anfang Mai den Leitzinssatz um 25 Basispunkte auf 0,35 erhöht, und damit stärker als erwartet. Damit hat die RBA die „Notfallphase“ der letzten zwei Jahre beendet. Laut dem Vorstand der RBA ist nun die Zeit gekommen, die Unterstützung zu reduzieren. Die Wirtschaft hat in den letzten Monaten Stabilität bewiesen und die Inflation steigt schneller als erwartet. Die Arbeitslosenrate liegt bei 3,9 % und ist damit so niedrig wie seit 1974 nicht mehr. Auch die Unterbeschäftigung (6,1 %) sinkt stetig. Die Einkommensrate (0,7 % im ersten Quartal) steigt im Vergleich zur Inflation nicht an, worunter vor allem die einkommensschwächeren Bevölkerungsschichten sehr leiden.

Große Nachfrage nach Reisen

Reisebüros sind beschäftigter denn je. Gebucht wird vor allem für das dritte und vierte Quartal (insbesondere Winter-/Skiurlaube) und auch schon für 2023. Es zeigt sich, dass vor allem Luxusreisen, bei denen das Geld keine Rolle spielt, die Mehrheit der Buchungen für das Jahr 2022 ausmachen. Die Oberschicht konnte während der Pandemie sehr viel Geld sparen und ist nun bereit, dieses auch für Reisen auszugeben. Man hat aber nicht nur Geld gespart, sondern auch Urlaub, den man nun aufbraucht, wobei man längere Reisen plant. Laut Qantas, der nationalen Fluglinie, sind die Buchungen für die Routen London, Los Angeles, Südafrika und Bali bereits wieder auf Vorkrisenniveau. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine werden von den Australier*innen nach einer ersten Schockstarre nicht mehr als großes Reisehindernis wahrgenommen.

Im Sommer ist Kultur gefragt

Das Image Österreichs hat sich nicht geändert. Vor allem das Kulturangebot in den Städten wird in den kommenden Monaten sehr gefragt sein. Für Winter-/Skiurlaube ist vor allem das gute Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zu anderen europäischen Wintersportdestinationen von Vorteil. Die Lockerung der COVID-19-Einreisebestimmungen in vielen Ländern Europas steigert die Attraktivität eines Urlaubs in Europa, bei dem man mehrere Länder bereist. Außerdem gilt Europa im Vergleich zu asiatischen Ländern bzw. Regionen als sicher und hygienisch.

Inspiration und Reiseplanung

Mit der Rückkehr der Reiselust steht nun auch die aktive Bewerbung von Inspirations- und Reiseplanungsinhalten wieder im Vordergrund. Sicherheitsmaßnahmen und COVID-19-Updates sollen weiterhin kommuniziert werden. Österreichs kulturelle Vielfalt, Naturverbundenheit, kulinarisches Angebot und Gastfreundschaft spielen eine wichtige Rolle, um sich von der Konkurrenz anderer Länder abzuheben.